Weiter ohne Auswärtssieg: Waldhof hadert mit nicht gegebenem Tor

Mit dem 1:1 beim VfB Oldenburg hat der SV Waldhof Mannheim zwar die Serie von sechs Auswärtsniederlagen in Folge gestoppt, wartet in dieser Saison aber weiterhin auf den ersten Sieg in der Fremde. Dabei trafen die Kurpfälzer gleich dreimal ins Tor, einmal jedoch ins eigene und einmal, ohne dass der Treffer anerkannt wurde – zum Ärger von Trainer Christian Neidhart.

"Ich denke, dass es ein Tor war"

Der Waldhof-Coach hatte es nach Spielende eilig. Unmittelbar nach Schlusspfiff ging er auf Schiedsrichter Mario Hildenbrand zu und diskutierte mit ihm. Auf die Unterredung mit dem Unparteiischen im "MagentaSport"-Interview angesprochen, wollte der 54-Jährige zunächst nicht konkret sagen, worum es ging – und reagierte mit ironischem Lachen. Offenbar war die Antwort des Schiedsrichters nicht zur Zufriedenheit des Mannheimer Trainers ausgefallen. Kurz darauf gab Neidhart dann aber doch preis, worum es ging – nämlich um das nicht gegebene Tor nach sieben Minuten, als Dominik Martinovic aus dem Gewühl heraus traf, dabei jedoch im Abseits gestanden haben soll.

"Ich denke, dass es ein Tor war", sagte Neidhart und verwies darauf, dass die Vorlage von Oldenburgs Leon Deichmann kam. Die TV-Bilder legen das in der Tat nahe, zu 100 Prozent auflösen lässt sich die Szene allerdings nicht. Dennoch schimpfte der SVW-Coach: "Der Linienrichter hat schon die Szene davor nicht richtig eingeschätzt, als einer von uns aus dem Abseits kommt und einer reinläuft." Den Stab über das Schiedsrichter-Gespann brechen wollte Neidhart aber nicht: "Man muss natürlich sagen, dass es brutal schwer zu sehen ist. Wir können es jetzt ohnehin nicht mehr ändern."

"Haben Moral bewiesen"

Mit dem Remis zeigte Neidhart sich unter dem Strich einverstanden, wenngleich die Mannheimer natürlich den ersten Auswärtssieg angepeilt und gleich zweimal nur Aluminium getroffen hatten. Dass es aber wenigstens ein Zähler werden würde, stand lange nicht fest. Erst in der 87. Minute traf Bentley Baxter Bahn nach einer Ecke zum Ausgleich, nachdem Marcel Seegert den Ball in Minute 41 unglücklich im Tor untergebracht hatte. Einen Vorwurf machte Neidhart seinem Spielführer aber nicht: "Das muss die Mannschaft schon vorher am Flügel verteidigen, damit die Innenverteidiger erst gar nicht in die Bedrängnis kommen. Das ist eine Riesenschwäche von uns." Seegert sei nach dem Gegentreffer derweil vorangegangen und habe die Mannschaft mitgezogen, lobte der Coach.

Der Kapitän reichte das Lob an seine Mitspieler weiter: "Wir haben Moral bewiesen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich stellen kann, wenn es schwierig wird." Das war vor allem auswärts zuletzt meist nicht der Fall, sodass auch Seegert den Punktgewinn positiv bewertete. "Den haben wir jetzt auf dem Konto. Fertig." Tabellarisch bringt der Zähler den Waldhof allerdings nicht voran, noch immer beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf Punkte. Rang zwei ist sogar schon sieben Zähler entfernt. Von einer guten Hinrunde wollte Marc Schnatterer im Vereins-TV daher nicht sprechen: "Es kann nicht unser Anspruch sein, auswärts nur zwei Punkte zu holen. Die Kluft ist viel zu groß. Wir sind aber noch einer Lauerstellung." Und aus dieser will Mannheim im kommenden Jahr angreifen, der Aufstieg bleibt das Ziel.

   

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