Weil Teile der Fans nicht ins Stadion durften: 1860 kritisiert den SCP

Genau 866 Fans hatten den TSV 1860 München am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Münster begleitet. Nicht alle waren jedoch im Stadion, nachdem einem Teil der aktiven Fanszene der Zutritt verwehrt worden war. 1860 spricht von einer "unverhältnismäßigen Kollektivstrafe" – und kritisiert die Adlerträger.

Verein sprach Hausverbote aus

Erst der Zwist mit den eigenen Fans, nun auch mit den Anhängern der Gastmannschaft: Der SC Preußen Münster gerät zum wiederholten Male mit außersportlichen Themen in die Schlagzeilen, nachdem Teile der Fans von 1860 München am Sonntag nicht ins Stadion durften. Was war passiert? Wie die Löwen in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme schreiben, hatten die Adlerträger gegen einen Teil der Fanszene ein Hausverbot ausgesprochen. Dies habe dazu geführt, dass sich auch weitere Teile der aktiven Fanszene solidarisierten und den Rückweg nach München frühzeitig angetreten hätten – ohne Stadionbesuch.

Ausgesprochen worden waren die Hausverbote nach Angaben des TSV deshalb, weil es bei der Anreise "von wenigen Mitgliedern einer Fangruppierung" zu "kleineren Sachbeschädigungen" im Bereich der Autobahnpolizei Dortmund gekommen sei. Die entsprechenden Informationen der polizeilichen Maßnahmen seien anschließend an den SC Preußen Münster übermittelt worden. Daraufhin hätten die Adlerträger "ohne die normal übliche Rücksprache mit dem TSV 1860 München" entschieden, "dass die gesamte Fangruppe für den Spieltag ein Hausverbot für das Preußenstadion und somit trotz des Besitzes einer gültigen Eintrittskarte kein Zutrittsrecht zum Stadion erhält", klagt der TSV an. Erfahren hätten die Anhänger vom Hausverbot erst in Münster.

"Überzogen und unnötig"

Aufgrund der aktuellen Erkenntnisse hält 1860 die durch den SC Preußen und die Polizei Münster ausgesprochenen Kollektivstrafen für "überzogen und unnötig". Dies habe auch Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer den Verantwortlichen vor Ort bereits in aller Deutlichkeit mitgeteilt. Nur durch die gute Zusammenarbeit der Fanbetreuung und der Abteilung Spielbetrieb/Sicherheit des TSV 1860 München mit den eigenen Fans und die besonnene Reaktion der aktiven Fanszene sei eine mögliche Eskalation verhindert worden, schreibt der Verein.

Trotz der durch den SC Preußen Münster hervorgerufenen Situation, der daraus resultierenden aufgeheizten Atmosphäre und einer entsprechend angespannten Sicherheitslage an den Eingängen zum Stadion sei es zu keinen weiteren Vorkommnissen gekommen. Der SC Preußen wollte sich auf Anfrage nicht näher äußern: "Wir stehen gerne für einen vertrauensvollen und faktenbasierten Austausch und Rückfragen mit den Kolleginnen und Kollegen des TSV 1860 München sowie der zuständigen Polizeibehörden zur Verfügung, werden die öffentliche Stellungnahme aber nicht weiter kommentieren", teilte der Klub auf Anfrage unserer Redaktion mit.

   

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