Waldhof-Krise verschärft sich: Fans stellen Spieler zur Rede

Wieder kein Sieg, wieder drei Gegentore: Durch die 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund II samt enttäuschender Leistung hat sich die Krise beim SV Waldhof Mannheim weiter verschärft. Nach der Partie stellten die Fans das Team zur Rede, während Trainer Rüdiger Rehm sich in Durchhalteparolen übte.

Fans reden auf die Mannschaft ein

Lautstark schallten sie nach Spielende durch das Carl-Benz-Stadion, die Pfiffe von den Rängen. Als die Mannschaft vor die Otto-Siffling-Tribüne kam, warteten auf dem Rasen bereits zwei Fan-Vertreter, um die Spieler zur Rede zu stellen. Aufmerksam lauschte die Mannschaft den Worten der Anhänger, ehe sie direkt an den Zaun kam. Auch Trainer Rüdiger Rehm war dabei und suchte das Gespräch mit den Fans, bevor die Mannschaft mit Applaus und aufmunternden Gesängen verabschiedet wurde. "Natürlich sind die Fans sauer", hatte Rehm im Interview mit "MagentaSport" Verständnis für die Reaktion. "Da sind auch mal harte Worte nötig, es war aber alles positiv."

Weniger positiv war das, was seine Mannschaft zuvor auf dem Platz abgeliefert hatte. Schon nach einer Viertelstunde zwei Gegentore kassiert zu haben, das erste nach nur 42 Sekunden, sei ein "Schock" und ein "Schlag ins Gesicht" gewesen. "Das war brutal." Was der 44-Jährige aber lobend hervorhob war, dass sein Team anschließend nicht auseinandergebrochen sei. "Wir müssen uns schütteln, das hat die Mannschaft gemacht." Mehr als der Anschlusstreffer von Malte Karbstein (27.) sprang aber nicht heraus, sodass Dortmund die Partie Mitte der zweiten Halbzeit entscheiden konnte (69.), nachdem der Waldhof kaum noch Akzente setzen konnte. "Wir müssen es schaffen, stabiler und offensiv gefährlicher werden", gab Rehm vor und forderte "mehr Überzeugung und Durchschlagskraft". Die ging dem SVW an diesem Freitagabend in der Tat ab. "Wir wissen, dass wir das eine oder andere Defizit haben und dass wir uns steigern müssen." Und dennoch: "Es gibt kein Aufhören. Wir lassen den Kopf oben", übte Rehm sich in Durchhalteparolen.

"…. dann sind wir im Abstiegskampf"

Bis zum 5. Spieltag sei die Mannschaft "auf einem guten Weg" gewesen, sei dann jedoch ins Kippen gekommen. "Wir wissen um die Situation. Was die Jungs jetzt brauchen, ist Selbstvertrauen und nicht irgendwas auf den Deckel." Rehm kündigte an, alles dafür tun zu wollen, "dass wir da rauskommen". Angesichts von nur einem Sieg aus den letzten sieben Partien befinde sich der Waldhof in einer "kritischen Situation", wenngleich Rehm nicht von einer "Vollkrise" sprechen wollte. Auch das Wort 'Abstiegskampf' nahm der Waldhof-Coach nicht in den Mund: "Wir müssen wissen, wie die Tabelle aussieht. Es ist im Endeffekt so, dass wir sagen: Wir brauchen Ergebnisse, wir brauchen Siege."

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kurpfälzer am Samstag auf einen Abstiegsplatz rutschen könnten, sollte Lübeck gegen Köln gewinnen. Laurent Jans redete daher nicht um den heißen Brei herum: "Wenn wir auf die Tabelle schauen, sind wir im Abstiegskampf. Da kommen wir nur alle gemeinsam wieder raus." Rehm betonte derweil, die aufkommende Unruhe im Umfeld ausblenden zu wollen. "Wir müssen mit der Mannschaft arbeiten und uns auf uns konzentrieren. Ich werde die Jungs nicht fallen lassen. Der eine oder andere muss aber zulegen." Ein Sieg beim Auswärtsspiel in Unterhaching am Freitag in einer Woche ist nun Pflicht. "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und den Bock umstoßen", so Rehm. Ob der Waldhof dann mal zu Null bleibt? Das ist saisonübergreifend in den letzten 18 (!) Spielen nicht gelungen – und ein eindeutiges Indiz dafür, warum die Kurpfälzer unten drin stehen.

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