Waldhof besiegt 1860, Cottbus an der Spitze, Verl schießt Ulm ab
Neuerlicher Rückschlag für die Löwen! In Mannheim musste der TSV 1860 am Samstag trotz Führung eine 1:3-Niederlage einstecken und bleibt damit im Mittelfeld hängen. Ganz oben steht vorerst Energie Cottbus, das den TSV Havelse mit 4:3 schlage konnte und damit den fünften Sieg in Folge feierte. Während Saarbrücken beim 1:2 in Ingolstadt die zweite Pleite in Folge kassierte, schoss Verl den SSV Ulm 1846 mit 5:0 ab und ist nun Dritter. Zudem konnte Regensburg ein 0:2 gegen Stuttgart II in der Nachspielzeit noch in ein 3:2 drehen.
Mannheim 3:1 TSV 1860: Tag der Traumtore
Die Löwen starteten druckvoll, Mannheim hatte früh Glück: Volland fiel im Strafraum nach Kontakt mit Ferati, doch der Pfiff blieb aus. Kurz darauf belohnte sich 1860 für den starken Beginn – und wie! Nach einem geblockten Schuss zog Ex-Mannheimer Christiansen aus der Distanz ab. Sein Schlenzer prallte vom Innenpfosten ins Tor (18.). Mannheim fand nach und nach in die Partie und dachte sich: Was der TSV 1860 kann, können wir auch. Nach einem abgewehrten Einwurf zog Abifade wuchtig ab – sein Geschoss flog ins rechte untere Eck. Danach verflachte das Spiel, ehe Jacobsen kurz vor der Pause vier Gegner stehen ließ und Volland freispielte – doch Nijhuis parierte im Nachfassen stark (45.).
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war es eine ausgeglichene Partie. Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatten die Löwen. Einen Weitschuss von Volland verdeckte Niederlechner, weshalb Nijhuis erst spät reagieren konnte. Der Mannheimer Keeper streckte sich und parierte (48.). In der Kurpfalz schien es der Tag der Traumtore zu sein. Auf Höhe der Sechzehnerkante zog Okpala ab und traf ins linke obere Kreuzeck (60.). Fünf Zeigerumdrehungen später, schlug Okpala wieder zu. Eine ganz schwache Freistoß-Flanke können die Löwen nicht klären, der Angreifer reagierte Blitzschnell und bugsierte den freien Ball ins Tor (65.). In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin – die Mannheimer verwalteten, die Münchener fanden keinen Zugriff mehr und mussten in den letzten zehn Minuten außerdem in Unterzahl spielen, nachdem sich Schifferl verletzt, die Löwen aber bereits fünfmal gewechselt hatten. Nach dem zweiten Sieg in Folge ist der Waldhof nun Fünfter, die Sechzger fallen auf Platz 13 zurück.
Ingolstadt 2:1 Saarbrücken: Sturm mit später Erlösung
Mehrere Teams im Nacken, hatte der 1. FC Saarbrücken durchaus Druck vor der Partie in Ingolstadt. Wirklich gefährlich wurde es erst nach circa einer Viertelstunde. Gleich zwei Mal hatte Costly die Führung auf dem Fuß. Zuerst an Bormuth vorbei, schloss er unter Bedrängnis ab. Menzel tauchte ab und wehrte den Schuss ab (13.). Etwa 120 Sekunden später direkt der nächste Versuch. Nach einem Diagonalball zog Costly in den Strafraum und zog ab, wieder hieß die Endstation Menzel. Wenig später belohnte sich die Mannschaft von Wittmann für eine starke Phase. Im Anschluss eines Doppelpasses fasste sich Kaygin aus der zweiten Reihe ein Herz. ein Schuss knallte noch an die Unterkante der Latte, ging von da an über die Linie (24.). Kurz vor der Pause wurde Saarbrücken durch eine verunglückte Klärungsaktion von Wilhelm erstmals gefährlich, doch Menzel tauchte blitzschnell ab und verhinderte das Eigentor (37.).
Schwartz reagierte personell auf den schwachen ersten Durchgang – seine Mannschaft zeigte sich auch verbessert. Pick flankte den Ball Richtung Fünfmeterraum, wo Brünker per Kopf vollendete (55.). Glück für Saarbrücken: Pick stand wohl im Abseits. Nach dem Ausgleich blieb Saarbrücken dran. Nur drei Minuten später legte Pick auf Rabihic ab, dessen scharfe Hereingabe verpasste Brünker (58.). Doch danach verschwand die Hoch-Phase der Saarländer – Ingolstadt kam wieder besser in die Partie. Hochkarätige Torchancen blieben aber aus. In der 73. Minute ging der Puls dann wieder etwas höher: Caliskaner steckte auf Brünker durch, der nach einem Kontakt zu Boden ging. Zu wenig für den Schiedsrichter: Der Kontakt mit Rosenlöcher war zu leicht. Während Caliskaner den Treffer verpasste, brachte Sturm den FCI wieder in Führung. Auf halblinks im Sechzehner vollendete er überlegt ins kurze Eck (86.). Den Vorsprung brachte Ingolstadt über die Zeit und klettert mit dem dritten Sieg in Serie auf Platz zehn. Saarbrücken fällt nach der zweiten Pleite und dem fünften sieglosen Spiel hintereinander auf Rang fünf zurück.
Cottbus 4:3 Havelse: Energie springt an die Spitze
Die Partie gegen Havelse entwickelte sich zäh. Belkahia köpfte zunächst über das Tor (18.), Engelhardt zielte kurz darauf per Kopf direkt auf den Keeper (20.). Dann platzte der Knoten: Cigerci steckte auf Boziaris durch, der zunächst clever eine Finte setzte und dann den Ball einschob (24.). Anschließend patzten die Gäste: Engelhardt setzte nach einem Stockfehler nach, eroberte den Ball und schloss trocken ins kurze Eck ab (35.). Aber: Auch die Gastgeber vergaben ein Geschenk. Torwart Funk kam weit aus dem Sechzehner und spielte den Ball Müller in die Füße – der bedankte sich aus 22 Metern ins leere Tor (39.).
Cottbus erwischte den besseren Start in den zweiten Durchgang: Engelhardts Flanke an den zweiten Pfosten verpasste Cigerci nur knapp (52.). Doch Energie blieb dran – und stellte nach einer Stunde den alten Abstand wieder her: Michelbrink bediente Boziaris, der von der Strafraumkante wuchtig abschloss. Opitz war dran, konnte den Doppelpack aber nicht verhindern. Havelse steckte jedoch nicht auf: Posselt tanzte zwei Gegenspieler aus, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Funk (66.). Während Boziaris aus sieben Metern das mögliche 4:1 vergab, schlugen die Gäste erneut zu – Paldino köpfte eine Hereingabe aus kurzer Distanz zum 3:2 ein (71.). Cottbus drängte auf die Entscheidung, doch Cigerci traf nach Doppelpass nur den Pfosten (86.). In der Nachspielzeit wurde es noch mal wild: Cigerci traf per Abstauber treffen (90.+5), doch Paldino verkürzte kurz darauf per Kopf (90.+7). Posselt vergab die große Ausgleichschance, sein Kopfball landete in den Armen des Keepers – allerdings wurde die Aktion ohnehin abgepfiffen. Mindestens über Nacht übernimmt Cottbus nach dem fünften Sieg in Folge die Tabellenführung, während Havelse weiter sieglos und Vorletzter bleibt.
Verl 5:0 Ulm: Sportclub schießt die Spatzen ab
Der SC Verl zählt aktuell zu den Teams der Stunde – aufgrund ihrer Spielweise und Leistungsträgern wie Taz. Apropos: Der 26-Jährige erzielte nach starker Einzelaktion die frühe Führung: drei Gegenspieler stehen gelassen, Drehschuss, abgefälscht – 1:0 (14.). Anschließend verflachte die Partie, Ulm kam etwas besser rein – doch um gefährlich zu werden, fehlten die letzten paar Prozent. Deshalb eher überraschend sorgte Besio für das 2:0. Aus halbrechter Position im Strafraum fasste er sich ein Herz und schlenzte den Ball ins lange Eck (35.). Kurz vor der Pause versuchte es dann nochmal Waidner aus der Distanz, sein Schuss verfehlte den Kasten nur knapp (42.).
Glasbrenner reagierte zwar zur Pause, doch das Spiel der Spatzen blieb unverändert. Nach knapp einer Stunde sorgte Gayret für die Entscheidung: Von der rechten Außenbahn zog er nach innen, spielte zu Mhamdi, der per Hacke den Ball zurücklegte, und Gayret vollendete aus kurzer Distanz unhaltbar ins lange Eck (61.). Für Ulm kam es noch dicker: Waidner spazierte durchs Mittelfeld in den Strafraum und hämmerte unbedrängt das Spielgerät unter die Latte – sein erstes Tor im 138. Spiel (74.). Kurz darauf erhöhte der eingewechselte Otto nach einem Alleingang an der Strafraumgrenze auf 5:0 (76.). Danach ließ Verl das Tempo etwas zurück. Durch den dritten Sieg hintereinander klettert die Strobl-Elf auf Platz drei, während Ulm nach der dritten Pleite in Folge weiter in der Krise steckt und auf Platz 17 abrutscht.
Regensburg 3:2 Stuttgart II: Aufholjagd mit Lucky Punch
Mit einem zweiten Sieg in Folge wollte Jahn Regensburg weiter aus der unteren Tabellenhälfte klettern. Zunächst war es im Jahnstadion eine ausgeglichene Partie, die erste wirklich gefährliche Aktion nutzten die Gäste aus Stuttgart eiskalt. Olivier flankte präzise in den Strafraum, wo Ouro-Tagba frei zum Kopfball kam und den Ball in die obere Ecke köpfte (31.). Gebhardt war zwar noch dran, konnte aber nicht mehr entscheidend eingreifen. Kurz vor der Pause kam es für den Jahn noch dicker: Gegen den Torschützen kam Müller im Strafraum deutlich zu spät. Er traf den Stuttgarter am Knie – der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Von da blieb Darvich eiskalt und verlud den Keeper (44.).
Dass ein 2:0 ein trügerisches Ergebnis ist, ist als Phrase hinlänglich bekannt. Die Regensburger wollten diese bestätigen. Kurz nach Wiederanpfiff tankte sich Eichinger über rechts durch und fand Hottmann. Der war frei von Draband und schon ein (51.). Gerade einmal sechs Minuten später sogar der Ausgleich: Nach einem Konter flankte Hermes in den Sechzehner, wo sich Oliveira davonschlich und gegen die Laufrichtung von Draband köpfte. Danach war es ein Spiel mit offenem Visier – bei dem Regensburg das letzte Wort hatte. In der 6. Minute der Nachspielzeit flankte Mätzler in die Mitte, Hottmann kam aus kurzer Distanz zum Abschluss. Eigentlich traf er den Ball nicht richtig und rutschte sogar weg. Doch die Kugel kullerte genau neben den linken Pfosten – so präzise, dass Draband nicht mehr eingreifen konnte. Regensburg klettert nach dem zweiten Sieg in Folge auf Platz 15 – der VfB II fällt auf den achten Rang.