Vor Transferschluss: Wo Energie noch nachlegen will

Nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen und dem Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals startete der FCE sehr gut in die neue Saison. Der schwache Auftritt bei Hoffenheim II sowie Verletzungen dämpften die Stimmung zuletzt allerdings. Weitere Transferaktivitäten sind, wie Claus-Dieter Wollitz schon seit Wochen betont, notwendig. liga3-online.de beleuchtet die Pläne der Lausitzer kurz vor dem Deadline Day.

Die Torwartposition als oberste Priorität

Nach dem Muskel-Sehnenriss im hinteren Oberschenkelbereich und dem damit einhergehenden Ausfall von Elias Bethke bis mindestens zum Jahresende möchte Energie unbedingt zwischen den Pfosten nachlegen – und zwar mit einem "Torwart, der die Qualität hat, hier die Nummer eins zu sein", wie Wollitz auf der letztwöchigen Pressekonferenz ankündigte. Energie bevorzuge laut dem 60-Kährigen eine Leihe, was sich allerdings auf Grund der Qualitätsanforderungen als schwierig erweisen könnte. Alexander Sebald, Mentor und Freund von Bethke und enger Vertrauter des Trainerteams, der aktuell das Tor hütet, soll die Verantwortlichen bei der Auswahl geeigneter Kandidaten unterstützen.

Zu dieser Personalie kursierten seit der Verletzung des eigentlichen Stammtorhüters einige mehr oder weniger realistische Namen durch die Medien. So wurde beispielsweise Kevin Müller, der in der Bundesliga bei Heidenheim unter Vertrag steht und bereits 2014/15 Stammtorwart des FCE war, genannt. Aus finanziellen Gründen ist diese Personalie allerdings schwer vorstellbar. Ebenfalls wurde über Avdo Spahic, der einst aus der Energie-Jugend den Sprung zu den Profis schaffte und 2019 zum 1. FC Kaiserslautern wechselte, spekuliert. Dieser bestritt jedoch seit zweieinhalb Jahren kein Profispiel mehr. Die "Bild" hingegen berichtete ganz aktuell über Interesse an den beiden vereinslosen Torhütern Jan-Christoph Bartels (26 Jahre, 85 Drittliga-Spiele) und Philipp Pentke (40 Jahre, 174 Drittliga- und 58 Zweitliga-Spiele).

Weiterhin Nachholbedarf in der Defensive

Beim Blick auf den Kader der Lausitzer wird schnell die dünne Besetzung auf den Außenverteidigerpositionen deutlich. Hier kündigte Wollitz an, einen Spieler verpflichten zu wollen, der sowohl rechts als auch links auflaufen kann. Besonders nachdem Neuzugang Leon Guwara am Samstag verletzt ausgewechselt werden musste und sein Status aktuell ungewiss ist, drückt hier der Schuh. Axel Borgmann, der seit letzter Saison als Achter starke Leistungen zeigt und dort mittlerweile besser aufgehoben ist, musste ihn für den Rest des Spiels vertreten.

Als möglichen Ersatz beschäftigten sich die Verantwortlichen laut "Bild" zuletzt mit einer Leihe von Sanoussy Ba, der optimal in das Anforderungsprofil der Lausitzer passt. Dem Blatt zufolge wurden sich die Brandenburger aber nicht mit Eintracht Braunschweig einig. Als neuer möglicher Kandidat wird nun Jan-Hendrik Marx (30 Jahre, 80 Drittliga- und 35 Zweitliga-Spiele) von Dynamo Dresden gehandelt. Dieser ist allerdings eher auf der rechten Abwehrseite beheimatet und sammelte zuletzt wenig Spielpraxis (339 Pflichtspielminuten in 2024/25).

Auch in der Zentrale möchte der FCE nachlegen. Tim Campulka und Nyamekye Awortwie-Grant machten hier, das Hoffenheim-Spiel ausgeklammert – in Sinsheim wusste jedoch niemand wirklich zu überzeugen –, einen stabilen Eindruck. Trotzdem möchte sich der Verein auf dieser Position idealerweise noch mit einem spielstarken und erfahrenen Neuzugang verstärken. Die "Bild" bringt hier aktuell David Kubatta ins Spiel, der mit seinen 21 Jahren und 29 Drittliga-Spielen nur bedingt zum Prädikat "erfahren" passt. Stattdessen misst der junge Innenverteidiger von Dynamo Dresden 1,95 Meter und könnte mit Awortwie-Grant (1,93 Meter) eine massive Zentrale bilden und für weitere Gefahr bei offensiven Standardsituationen sorgen.

Cigerci soll zurück ins Zentrum

Als vierte Position steht ein Spieler für die rechte offensive Außenbahn auf der Wunschliste der Lausitzer. Zwar spielt Tolcay Cigerci trotz seines eher durchschnittlichen Tempos stark und ist weiterhin Dreh- und Angelpunkt der Cottbuser Offensive, doch sowohl Claus-Dieter Wollitz als auch der Spieler selbst sehen ihn wieder auf seiner angestammten Position im Zentrum. Hier ist er noch häufiger anspielbar und kann das Spiel noch besser nach seinem Belieben gestalten. Aktuell steht als klassischer Rechtsaußen ansonsten nur Theo Ogbidi zur Verfügung, der noch Zeit braucht, um eine echte Alternative zu sein. Deshalb ist ein Transfer notwendig, um diese Planstelle zu besetzen und Cigerci wieder zentral aufstellen zu können.

Sollte Energie tatsächlich noch vier Spieler verpflichten, werden sie sicherlich auch noch den einen oder anderen Spieler abgeben wollen, um die Kadergröße im Rahmen zu halten. Dafür, dass das Transferfenster in fünf Tagen schließt, gibt es noch einige offene Fragen im Kader des FCE. Doch wie bereits, vor allem aus der 3. Liga, bekannt, gibt es auch danach noch einige sehr interessante Spieler auf dem Markt, die sich im Sommer mit keinem Verein auf einen Vertrag einigen konnten. Sicher ist, dass die Telefone in der Lausitz bis zum Deadline Day und eventuell darüber hinaus glühen werden

   

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