Videobeweis in der 3. Liga? Klare Mehrheit der Leser dafür

59 Mal! So häufig lagen die Schiedsrichter nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati an den bisherigen zehn Spieltagen falsch – das macht im Schnitt knapp sechs Fehlentscheidungen pro Spieltag. Für Abhilfe könnte der Videobeweis sorgen. Während sich die Vereine bislang dagegen wehren, sprach sich eine klare Mehrheit der liga3-online.de-Leser nun dafür aus.
Trend pro VAR steigend
Videobeweis in der 3. Liga? Das wollten wir von unseren Lesern in der vergangenen Woche wissen. Knapp 2.500 User folgten dem Aufruf – und wählten mit einer klaren Mehrheit von 66 Prozent die Option "Längst überfällig!" aus. 23 Prozent sind strikt dagegen ("Bloß nicht"), die restlichen elf Prozent sind noch unentschlossen. Repräsentativ ist die Umfrage zwar nicht, zeigt dafür aber einen deutlichen Trend. Denn als wir die Frage im Herbst 2023 das erste Mal gestellt hatten, sprachen sich lediglich 37 Prozent für den Videobeweis in der 3. Liga aus. Im November 2024 waren es dann schon 50 Prozent. Ob die Diskussion auch bei den Vereinen nochmal Fahrt aufnimmt?
Zuletzt hatten sich die Klubs immer wieder dagegen ausgesprochen. "Bei allen bisherigen Abstimmungen war das Meinungsbild in der 3. Liga klar. Für die große Mehrheit der Klubs war die Einführung des VAR aktuell kein Thema", sagt Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH und Co. KG im Sommer. Knackpunkt sind vor allem die Kosten. Denn sowohl die Einführung als auch die Finanzierung unter der Saison müsste von den Klubs getragen werden.
Darüber hinaus benötigt es zusätzliche Schiedsrichter, um alle Partien per VAR abdecken zu können, was ebenfalls Kosten verursacht. Zudem müssten in den Stadien die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Das derzeitige Kamerakonzept in den Übertragungen der 3. Liga beinhaltet mit nur sechs Kameras weniger Einstellungen als in der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Umbauarbeiten wären notwendig, was ebenfalls zulasten der Klubs gehen würde.
"VAR light" keine echte Option
Ein "VAR light" nur mit den bisherigen Kameras scheint dagegen keine Alternative zu sein, da sich mit den bislang vorhandenen Perspektiven nicht alle Entscheidungen zweifelsfrei auflösen lassen. Am vergangenen Wochenende war das etwa beim nicht gegebenen Treffer für Ulm der Fall. Die Bilder ließen zwar erahnen, dass Röser beim Zuspiel von Besong knapp mit dem linken Fuß im Abseits stand, 100-prozentige Klarheit gab es aber nicht. Dafür fehlte die Perspektive von der Seite. Es bräuchte dann schon die große Lösung aus den Bundesligen.
Kommentar: Der VAR ist alternativlos