VfR Aalen nach Abstieg vor großem Umbruch

Nach dem Abstieg des VfR Aalen in die Regionalliga beginnen nun die Planungen für einen Neustart. Dabei kündigt sich ein Umbruch an – sowohl sportlich als auch finanziell.

Nur eine Handvoll Spieler soll bleiben

Mit den Verpflichtungen von Clemens Schoppenhauer, Petar Sliskovic, Johannes Bühler und Stephan Andrist in der Winterpause wollte der VfR Aalen das Ruder nochmal herumreißen. Doch die Württemberger kamen nicht vom Fleck, rutschten in der Tabelle sogar auf den letzten Platz ab und stehen seit der 2:4-Niederlage gegen den KFC Uerdingen am Samstag als erster Absteiger fest. Ob das nachverpflichtete Quartett an der Ostalb bleiben wird, ist fraglich.

Ohnehin hat kein Spieler aus dem aktuellen Kader einen gültigen Vertrag für die Regionalliga. Das gilt für Talente wie Antonios Papadopoulos und Marc Onuoha, ebenso wie für Stammspieler wie Daniel Bernhardt, Thomas Geyer, Matthias Morys und Nicolas Sessa. Vor allem drei letztgenannten werden schwer zu halten sein, ähnlich dürfte es sich bei Fennell, Funk, Rehfeldt und Traut verhalten. Ohnehin ist bereits klar: Aus der derzeitigen Mannschaft sollen "nur eine Handvoll Spieler bleiben", wie Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Mangold dem "Kicker" sagte. Stattdessen will der VfR Aalen ein Team "mit jungen, hungrigen Spielern" aus Süddeutschland aufbauen – und zudem verstärkt auf die eigene Jugend setzen.

Ob Rico Schmitt (seit Februar im Amt) mit in die Regionalliga gehen wird, ist unterdessen offen. Zwar sei der 50-Jährige "erster Ansprechpartner", allerdings konnte Schmitt die Erwartungen mit nur drei Siegen aus 13 Spielen nicht im Ansatz erfüllen. Ohnehin hatte der 50-Jährige zuletzt durchblicken lassen, nur dann Trainer bleiben zu wollen, wenn die Ziele entsprechend ambitioniert sind.

Deutliche Umsatzeinbußen

Doch ob der direkte Wiederaufstieg angepeilt werden kann, scheint fraglich. Aus finanzieller Sicht müssen die Württemberger mit deutlichen Einbußen rechnen, unter anderem fallen die 1,28 Millionen Euro aus der Zentralvermarktung (TV, bwin, Adidas) des DFB komplett weg. Die einzige Einnahmequelle bleiben somit Sponsoren und Zuschauer. Während der ohnehin schon nicht sonderlich große Zuspruch der Fans (der Schnitt liegt bei 3.700 Besuchern) weiter zurückgehen dürfte, hat der VfR von Seiten einiger Geldgeber bereits positive Signale erhalten. Nach Stand der Dinge seien "nicht mehr abgesprungen wie jedes Jahr, wir sind noch nicht durch bei allen", so Mangold gegenüber der "Schwäbischen Zeitung".

Dennoch werden die Aalener künftig mit deutlich weniger Geld auskommen müssen. Ob der VfR mit den ambitionierten und vor allem finanzstarken Klubs aus Saarbrücken und Elversberg mithalten kann? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob eine sofortige Rückkehr in die 3. Liga realistisch ist. Doch so oder so: Vorerst heißen die Gegner nicht mehr Kaiserslautern, Braunschweig und 1860 München, sondern Walldorf, Balingen und Steinbach. Eine bittere Realität für den Verein, der zu seinem 100-jährigen Vereinsjubiläum in zwei Jahren eigentlich in die 2. Bundesliga zurückkehren wollte.

   

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