"Verräter": Aues Stefaniak auf Weihnachtsmarkt beleidigt
Ein Familienausflug auf einen Weihnachtsmarkt ist für Marvin Stefaniak zu einem unangenehmen Erlebnis geworden. Wie aus einem Instagram-Post seiner Frau hervorgeht, wurde der Mittelfeldspieler des FC Erzgebirge Aue am Sonntag verbal attackiert – und das vor den Augen seiner Kinder.
"Pure Respektlosigkeit"
Stefaniak, der in der Nähe von Dresden lebt und in seiner Karriere auch für Dynamo Dresden spielte, war mit seiner Familie unterwegs, als nach Angaben seiner Frau mehrere Personen auf ihn losgingen und ihn aufgrund seiner aktuellen Vereinszugehörigkeit beleidigten. Zwischen Aue und Dresden besteht seit Jahren eine intensive Rivalität, die den Profi nun auch im privaten Umfeld traf.
"Weil manche Menschen glauben, sie hätten das Recht, Marvin zu beleidigen – nur weil er Fußballer ist. Vor unseren Kindern. Mit Worten, die man niemals jemandem ins Gesicht sagen solle. Schon gar nicht in einem Moment, der uns heilig ist", schrieb seine Frau Michaela Stefaniak auf Instagram. Sie kritisierte zudem eine grundsätzliche Respektlosigkeit gegenüber Profisportlern: "Nicht der Sport steht da im Vordergrund, sondern pure Respektlosigkeit. Menschen vergessen, dass hinter einem Spieler ein Vater steht, ein Ehemann, ein Mensch mit Gefühlen."
"Dann bricht mir das das Herz"
Auch Stefaniak selbst äußerte sich unter dem Beitrag und rief zu mehr Besonnenheit auf: "Ein bisschen mehr Frieden im Herzen und Verstand im Kopf – das würde vielen guttun. Möge Gott ihnen helfen, die richtigen Werte wiederzufinden." Am Montag bedankte er sich zudem "für all eure lieben und unterstützenden Nachrichten". Der 29-Jährige schilderte weitere Details zu dem Vorfall. Demnach sei er von einer jungen Frau als "Verräter" bezeichnet worden. "Wenn ich alleine unterwegs bin und jemand meint, mich beleidigen zu müssen – macht es. Wenn ihr das braucht, bitte. Es ist mir wirklich egal. Aber wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin, dann erwarte ich Respekt und Anstand", schrieb er.
Besonders betroffen machte den Profi die Reaktion seiner Tochter: "Wenn meine eigene Tochter zu mir hochschaut und fragt: 'Papa wieso bist du eigentlich ein Verräter?‘ – dann bricht mir das das Herz." Stefaniak schloss seinen Post mit einem Appell: "Es spielt am Ende keine entscheidende Rolle, wer welches Wappen auf der Brust trägt – Respekt ist immer größer als jede Vereinsfarbe. Und genau das sollten wir unseren Kindern vorleben.“