"Uns fehlt einiges": Wollitz bremst trotz Tabellenführung

Mit dem Auswärtssieg in Essen hat Energie Cottbus nicht nur seine Negativserie nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie beendet, sondern auch erstmals überhaupt in der 3. Liga gegen Essen gewonnen und sich die Tabellenführung geschnappt. Trainer Claus-Dieter Wollitz trat im Nachgang aber auf Bremse.

Leidenschaft und Spielglück

Ausgelassen jubelte er den 659 mitgereisten Fans nach Spielende zu und küsste das Energie-Wappen auf seiner Jacke, Trainer Claus-Dieter Wollitz. Zuvor hatte seine Mannschaft an der Hafenstraße einen echten Fight abgeliefert und sich – passend zum Wetter – eiskalt vor dem Tor gezeigt. "Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gesagt, dass wir gerade nicht für den besten Fußball stehen. Aber zumindest ist die Leidenschaft da, gemeinsam zu verteidigen. Wenn du dich oben festsetzen willst, brauchst du auch solche Siege, auch wenn sie schmutzig oder nicht so von dieser Dominanz geprägt sind", sagte der 60-Jährige, der gegen den Ball mit einer Fünferkette spielen ließ, im "MagentaSport"-Interview. "Das Ziel war es, defensiv gut zu stehen und ihnen nicht die Räume zu geben." Zwar brach RWE einige Male durch und brachte den Ball auch zweimal im Tor unter.

Dass es nicht mehr Gegentore wurden, lag vor allem am überragenden Marius Funk im Tor, der mehrere Großchancen der Essener vereitelte. Allein in der 63. Minute rettete er binnen 35 Sekunden gleich viermal. "Ich versuche, in den Momenten, in denen ich der Mannschaft helfen kann, immer da zu sein. Das ist mir heute in einigen Situationen gut gelungen", gab sich der Keeper ganz bescheiden und sprach von einem "Spiel auf Messers Schneide", das in die eine oder andere Richtung hätte kippen können. "Aber wir haben es schon gut geschafft, die Phasen zu überstehen und freuen uns über die drei Punkte."

Wollitz verzichtet auf Kampfansage

Funk hob hervor: "Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gefightet und uns den Sieg durch das Auftreten verdient. Vielleicht war es spielerisch nicht das Beste, was wir liefern können. Aber wenn du hier in so ein Stadion kommst, dann brauchst du die Basics und musst in den richtigen Momenten die Tore schießen." Und das tat der FCE. Erst verwandelte Cigerci einen Elfmeter zur frühen Führung (13.), dann traf Butler nach einem 60-Meter-Sololauf zum 2:0 (51.), ehe Engelhardt mitten in der Drangphase der Essener auf 3:1 erhöhte (69.).

Mit dem Auswärtssieg übernimmt Energie zum zweiten Mal in dieser Saison die Tabellenspitze und führt ein punktgleiches Trio an. Auf die Frage, was die Tabellenführung bedeuten würde, gab sich Wollitz aber zurückhaltend: "Das bedeutet, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison ein Spitzenspiel gewonnen haben." So richtig viel konnte er mit Platz 1 nichts anfangen, stattdessen trat der 60-Jährige auf die Bremse: "Mir fehlt noch ein bisschen, um da oben anzugreifen. Ich möchte das, ich würde das auch gerne preisgeben. Aber uns fehlt da einiges in vielen Bereichen. Dennoch versuchen wir am Samstag, die Tabellensituation zu verteidigen." Beim letzten Mal gelang das nicht, stattdessen setzte es zwei Niederlagen in Folge. Im Duell mit Viktoria Köln soll das nun anders laufen.

   

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