Waldhof verspielt 2:0 gegen Lübeck: Ausgleich sorgt für Diskussionen

In der späten Samstagspartie teilten sich Waldhof Mannheim und VfB Lübeck die Punkte – 2:2 hieß es am Ende. Dabei lag der SVW zur Halbzeit bereits mit zwei Toren in Führung, verlor aber im zweiten Abschnitt den Faden und kassierte kurz vor Schluss einen strittigen Ausgleichstreffer.

Zwei Distanzschüsse bringen Waldhof in Front

Waldhof Mannheim wollte nach der 0:2-Niederlage zum Saisonauftakt beim TSV 1860 München vor eigenem Publikum Wiedergutmachung betreiben. Dafür tauschte Trainer Rüdiger Rehm das Abwehrzentrum aus und beorderte Kapitän Seegert überraschenderweise auf die Bank. Für ihn rückte Riedel in die Formation neben Sechelmann, der anstelle von Karbstein begann. Der mit einem 0:0 gegen Sandhausen gestartete VfB Lübeck verlor im DFB-Pokal nach eigener Führung gegen Bundesligist TSG Hoffenheim am Ende deutlich mit 1:4. Trainer Lukas Pfeiffer änderte die Startelf aus  dem Pokal auf einer Position: Akono kam in die vorderste Spitze für Facklam.

Vor dem Anpfiff beeindruckten die Waldhof-Fans mit einer imposanten Choreografie. Aufgrund der dabei gezündeten Rauchtöpfe verzögerte sich die Anpfiff um drei Minuten. Ein erstes Ausrufezeichen auf dem Platz setzte Abifade, der Lübecks Torwart Klewin mit einem strammen Distanzschuss prüfte (6.). Die Hausherren bestimmten in der Anfangsphase das Spielgeschehen und drängten Lübeck in die Abwehrhaltung. Nach Flanke von Jans köpfte Sohm über das Tor (18.). Im Gegenzug wagte Akono den ersten Schussversuch für den Gast, doch er verzog deutlich. Mit zunehmender Spielzeit wurde der Aufsteiger mutiger, vor allem über die Flügel. Nach 21 Minuten musste SVW-Keeper Bartels das erste Mal eingreifen und einen Freistoß von Rüdiger über das Tor lenken.

Mannheim legte nach einer halben Stunde wieder einen Gang zu und belohnte sich in der 36. Minute. Hawkins wurde im rechten Mittelfeld von Bahn bedient, zog vor dem Strafraum ab und brachte den Ball mit einem präzisen Flachschuss im langen Eck unter. Vor der Halbzeitpause nahm die Partie ordentlich Fahrt auf. Zunächst wurde Akono im Strafraum freigespielt, überlupfte Bartels, doch Sechelmann verhinderte mit einer Grätsche knapp vor der Linie den Ausgleich (45.+1). Auf der Gegenseite wurden mehrere Schüsse der Waldhöfer geblockt, bevor ein Eckball zum zweiten Treffer führte. Die abgewehrte Flanke nahm Jans aus dem Rückraum direkt und der Ball schlug zweimal abgefälscht und damit unhaltbar für Klewin im Tor ein. Dank dieses Endspurts ging der Gastgeber mit einem 2:0 in die Kabine. Lübeck hielt gut dagegen, war in den entscheidenden Situationen aber nicht zur Stelle.

Lübeck gleicht mit umstrittenen Tor aus

Nach dem Seitenwechsel war der VfB um den schnellen Anschluss bemüht, kam aber nicht zu gefährlichen Abschlüssen. In der 53. Minute hatte Abifade plötzlich sogar das dritte Tor auf dem Fuß, als er freistehend im Strafraum verzog. Das Spiel ging in dieser Phase hin und her. Bartels parierte einen Freistoß von Gözüsirin, der auch den anschließenden Eckball hereinbrachte und damit Verteidiger Löhden fand, der zum 1:2 einköpfte (56.). Kurz darauf reagierten beide Trainer auf den neuen Spielstand. Rehm tauschte im defensiven Mittelfeld Rieckmann für Wagner aus. Die Gäste wechselten dreifach: Egerer, Schneider und Sternberg betraten für Gözürisin, Farrona-Pulido und Velasco den Platz. Fünf Minuten später nahm Pfeifer den vierten Wechsel vor, nahm Torschütze Löhden aus der Partie und brachte Reddemann auf das Feld (66.). Und auch Rehm zog mit Gouras und Hermann zwei weitere Joker, dafür gingen Hawkins und Sohm vom Platz.

Im Anschluss an die Trinkpause kam Boland im Duell mit Sechelmann im Strafraum zu Fall, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Für einen Strafstoß war es ihm zu wenig (72.). Der durch viele Unterbrechungen geprägte zweite Durchgang blieb zerfahren. In der 74. Minute mussten Abifade und Sternberg nach einem Zusammenprall mit den Köpfen kurz behandelt werden, konnten das Spiel aber fortsetzen. Aus dem Nichts ergab sich für den eingewechselten Debütanten Hermann die Chance zum 3:0. Nach einer sehenswerten Einzelaktion traf er mit seinem Schuss nur den Pfosten (79.). Damit blieb die Partie offen und drei Zeigerumdrehungen später war der Ball im Mannheimer Tor. Eine Freistoßflanke köpfte Grupe in die Mitte, wo der frisch eingewechselte Facklam hochstieg und mit seinem ersten Profitreffer den Ausgleich erzielte. Allerdings traf der dabei Schlussmann Bartels mit den Ellenbogen im Gesicht, der im Nachgang dieser Situation mit einer dicken Beule ausgewechselt werden musste. Trotz heftiger Proteste der Heimseite zählte das Tor, und Hawryluk musste für die verbleibenden Minuten zwischen die Pfosten.

In der siebenminütigen Nachspielzeit drückte Lübeck sogar auf den Sieg, Mannheim schaffte kaum noch Entlastung. Schlussendlich retteten die Hausherren das Unentschieden über die Zeit, fühlten sich aber wegen des Fouls an Torhüter Bartels um den Dreier betrogen. Allerdings vergaben sie selbst auch beste Chancen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Mit nur einem Punkt aus zwei Partien, was Tabellenplatz 20 bedeutet, steht als nächstes ein Gastspiel bei Dynamo Dresden auf dem Programm. Für Neuling Lübeck (Rang 10) geht es nach dem hart erkämpften Punktgewinn mit einem Auswärtsspiel bei 1860 München weiter.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

   
Back to top button