Trotz Debakel: Glöckner bleibt bei 1860 vorerst im Amt

Sie war ein Offenbarungseid, die Leistung der Münchner Löwen bei der 1:5-Niederlage im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II. Nach dem Debakel war auch Trainer Patrick Glöckner in die Kritik geraten, bleibt aber weiter im Amt – zumindest vorerst.
"Jetzt gilt es, zu arbeiten"
Mit Spannung war am Dienstagmorgen das erste Training des TSV 1860 in dieser Woche erwartet worden. Wird Patrick Glöckner trotz der Klatsche weiterhin das Training leiten? Um kurz nach 11 Uhr konnte die Frage dann mit Ja beantwortet werden. "Jetzt gilt es, zu arbeiten", sagte er dem "Merkur" zufolge den wartenden Fans. Viele Anhänger hatten sich nach dem Debakel gegen Hoffenheim II dafür ausgesprochen, die Reißleine zu ziehen. Zumal der Trend schon länger nach unten zeigt.
Gegen Stuttgart II (1:1) und den TSV Havelse (3:2) trafen die Löwen erst in allerletzter Sekunde, ehe es vor einer Woche bei Hansa Rostock dann die erste Niederlage setzte – samt schwacher Leistung im ersten Durchgang. Gegen Hoffenheim II präsentierten sich die Löwen nun über die komplette Spieldauer desolat, was nach Spielende zu lautstarken Pfiffen und vereinzelten "Glöckner raus"-Rufe führte.
Punktemäßig noch einigermaßen im Soll
Sportchef Christian Werner, der ohnehin nicht für eine kurze Zündschnur bekannt ist, scheint von Glöckner dagegen weiterhin überzeugt zu sein. Mit elf Punkten aus sieben Spielen befinden sich die Löwen noch einigermaßen im Soll, wenngleich Tabellenplatz zehn weit hinter den hohen Ansprüchen ist. Immerhin: Zum Relegationsplatz fehlen nur zwei Zähler. Tabellenplatz zwei ist allerdings schon fünf Punkte entfernt. Insgesamt stand Glöckner seit Mitte Januar in 27 Partien an der Seitenlinie – bei 14 Siegen und sechs Unentschieden. Das entspricht einem Punkteschnitt von 1,78.
Auf die Saison hochgerechnet hätte dieser Schnitt in der vergangenen Spielzeit für Rang 3 gereicht. Klar ist nun aber: In der Englischen Woche mit Partien gegen Aue, Köln und Wiesbaden muss Glöckner liefern und die Wende einleiten. Mindestens sieben Punkte dürften Pflicht sein. Ansonsten wird der 48-Jährige das Training bald wohl nicht mehr leiten.