Transfer-Check Fortuna Köln: Johannes Rahn ragt heraus

Zwar gelang der Fortuna in den letzten vier Spielen kein Sieg mehr. Trotzdem schaut man in der Kölner Südstadt durchaus zufrieden auf das Tableau. Platz 13, mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge und dem besten Torverhältnis innerhalb der bedrohten Zone. Die Länderspielpause nutzt liga3-online um die Neuzugänge der vergangenen Transferperiode einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?

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Königstransfer

Ohne Wenn und Aber kann man Johannes Rahn als Königstransfer bezeichnen. Der 28-Jährige wechselte vom Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld in die Südstadt und ist seit dem ersten Spieltag an einer der Leistungsträger in der Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat. Der Fußball-Lehrer, der Rahn schon einst in die A-Jugend von TuS Koblenz lockte, setzt auf den langen Angreifer. In allen 17 Liga-Spielen stand Rahn in der Startelf und verzeichnet von allen Feldspielern die meisten Einsatzminuten. Mit sieben Treffern ist er derzeit nicht nur der Toptorjäger bei den Kölnern, sondern auch der Garant für Siege. Beim Aufsteiger gilt bislang in dieser Saison die Regel: Wenn Rahn trifft, gewinnt die Fortuna!

Guter Griff

Hinter Rahn machen bei den Kölnern insbesondere die drei Jungspunde Boné Uaferro (22 Jahre), Cauly Oliveira Souza (19) und Dennis Engelmann (19) auf sich aufmerksam. Dabei besticht Uaferro als Innenverteidiger besonders durch seine ausgezeichnete Technik und erinnert nicht nur äußerlich an den jungen Jerome Boateng. Ist „Bones“ fit, führt derzeit kein Weg an dem ehemaligen Schalker vorbei. Der Transfer von Oliveria Souza ist rückblickend betrachtet ein absoluter Glücksfall, da die Kaderplanung beim Südstadtklub eigentlich schon abgeschlossen war. Nur weil sich der vereinseigene A-Jugendspieler Daniel Isken im Sommer kurzfristig gegen ein Engagement im Profibereich entschieden hat, nahm die Fortuna Oliveira Souza unter Vertrag. Der Brasilianer sticht mit seiner Schnelligkeit und Ballbehandlung aus einer eher robusten und athletischen Fortuna-Mannschaft heraus. Ein Tor wollte dem ehemaligen FC-Spieler bei seinen zehn Liga-Einsätzen noch nicht gelingen. Allerdings ist das nur eine Frage der Zeit. Dennis Engelmann kann zumindest schon eine Torvorlage verbuchen. Die Leihgabe von Bayer Leverkusen liefert sich mit den Jan-Andre Sievers und Kusi Kwame einen offenen Kampf um die Rechtsverteidiger-Position. Trotz seiner 19 Jahre agiert der ehemalige deutsche U-Nationalspieler in seinem ersten Seniorenjahr sehr abgeklärt und unaufgeregt.

Mitläufer

Marco Ban schoss einst die A-Jugend des 1. FC Köln im Sommer 2013 zum Sieg im DFB-Junioren-Vereinspokals. In seinem ersten Profijahr bei der Fortuna wartet der 20-Jährige allerdings noch auf den Durchbruch und auf regelmäßige Einsatzzeiten. Dino Bisanovic (24) ist wohl der spielstärkste Sechser im Kader bei der Fortuna. Trotzdem stand der ehemalige FC-Spieler in dieser Saison erst einmal auf dem Platz. Neben der großen Konkurrenz im Kader (Andersen, Pazurek, Zinke) ist die fehlende Zweikampfhärte ein Problem. Leon Heine (19) bestreitet sein erstes Jahr bei den Senioren. Derzeit besitzt der ehemalige Leverkusener nur wenig Chancen in den Kader zu rücken. Diese werden nicht größer, wenn spätestens in der Rückrunde Daniel Flottmann wieder fit ist. Für Heine gilt es in dieser Saison insbesondere von seinen älteren Mitspielern zu lernen.

Flop

Aufgrund der Profi-Erfahrungen die beide Spieler bereits in ihrer Karriere gesammelt haben, kann man die Verpflichtungen von Sascha Marquet und Lars Bender zum heutigen Zeitpunkt als Flop bezeichnen. Mit vielen Vorschuss-Lorbeeren im Sommer behaftet, konnten beide Akteure die Erwartungen bis jetzt nicht erfüllen. Marquet spielte eine starke Vorbereitung, schaffte es aber nicht die Leistungen in den Ligaspielen zu bestätigen und sucht derzeit seine Position im Kader. Lars Bender scheint bei der Fortuna noch gar nicht richtig angekommen zu sein. Nach vier Kurzeinsätzen zu Saisonbeginn stoppte den ehemaligen Trierer ein Mittelhandbruch. Bei beiden Spielern besteht noch ein enormes Steigerungspotential.

Fazit

Insgesamt fällt das Transfer-Check für die Fortuna positiv aus. Von den im Sommer neun verpflichteten Akteuren fanden bislang vier Spieler regelmäßig einen Platz in der Startelf. Mit Rahn, Uaferro und Oliveira Souza haben sich sogar drei Neuzugänge zu Stammspielern entwickelt. Johannes Rahn ist darüberhinaus einer der absoluten Leistungsträger. Die beiden Sorgenkinder beim Aufsteiger sind bislang Sascha Marquet und Lars Bender. Beide Spieler besitzen die Qualität um der Mannschaft zu helfen und die Saisonziele zu erfüllen. Allerdings müssen sie diese Qualität spätestens in der Rückrunde auch auf dem Platz zeigen.

Ausblick

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fortuna im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird ist äußerst gering. Zum einen ist das Budget für diese Saison bereits komplett ausgeschöpft. Nur wenn ein Spieler abgegeben würde, bestünde die Chance einen neuen Spieler zu verpflichten. Zum anderen hat die Mannschaft in den bisherigen Spielen bewiesen, dass sie die Substanz besitzt, um das ausgerufene Saisonziel „Klassenerhalt“ zu erreichen. Man darf nicht vergessen, dass mit Sebastian Zinke (Bandscheibenvorfall), Daniel Flottmann (Kreuzbandriss), Thiemo-Jerome Kialka (Knieverletzung) und Ozan Yilmaz (Beckenbruch) vier Leistungsträger teilweise die komplette Hinrunde ausgefallen sind. Selbst ohne Neuzugänge wird es die Fortuna schaffen ihr Leistungsniveau, spätestens zur Beginn der Wintervorbereitung, zu steigern. Dann sind viele der langzeitverletzten Spieler wieder hundertprozentig fit, wodurch der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft ein neues Level erreichen wird.

FOTO: ef-pixx.de

 

 

   
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