Keeper Opitz als Held: Havelse siegt im Kellerduell gegen Schweinfurt
In der abschließenden Partie des 18. Spieltages gewann der TSV Havelse mit 3:2 beim Schlusslicht 1. FC Schweinfurt. Die Niedersachsen drehten einen anfänglichen Rückstand und hatten nach dem Ausgleich das letzte Wort. Den Sieg sicherte Torwart Opitz, der einen Elfmeter parierte. Durch den zweiten Saisonsieg liegt der TSV "nur" noch acht Punkte hinter Platz 16.
Havelse antwortet nach nur 18 Sekunden
Beim 1. FC Schweinfurt gab es drei Änderungen im Vergleich zum 1:3 gegen 1860 München. Bausenwein, Angleberger und Langhans rückten für Geis, Zeller und Meißner in die Startelf. Auch die Gäste wechselten nach dem 2:2 gegen Verl dreimal: Ilic, Aytun und Berge starteten für Oltrogge, Riedel und den gesperrten Kolgeci. Der Gastgeber übernahm von Beginn an das Kommando und hatte die erste gute Möglichkeit nach neun Minuten, als Doktorczyk der Ball nach einer Flanke etwas zu weit vom Fuß sprang und er für Tranziska auflegte, der im Fallen links vorbeischoss. Drei Minuten später probierte es Celebi von der Strafraumgrenze, zielte aber direkt in die Arme von TSV-Torwart Opitz.
Im direkten Gegenzug gab Posselt den ersten Schuss für die Gäste ab, stellte Stahl aber vor keine Probleme. In der 16. Minute war es dann soweit: Ein Freistoß von Böhnlein rutschte mit Glück durch, weil sich zwei Havelser gegenseitig behinderten, Tranziska bedankte sich und traf zum 1:0. Die Antwort kam aber postwendend. Posselt blieb noch hängen, aber Robin Müller nahm den Abpraller auf, setzte sich gekonnt durch und markierte den Ausgleich (17.). Gerade einmal 18 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Toren.
Nach dieser wilden Phase kehrte etwas Ruhe ein. Beide Mannschaften neutralisierten sich in einem sehr zweikampfbetonten Spiel. Insgesamt zeigte Schweinfurt die ausgereiftere Spielanlage, während die Niedersachsen mit guter Abwehrarbeit dagegenhielten. In der 34. Minute konterte der TSV schnell über Boujellab, der Müller mit einem Steckpass bediente, der durch die Beine von Stahl zum überraschenden 2:1 einschob. Anschließend blieben die Schnüdel zwar die aktivere Mannschaft, aber es fehlte immer die letzte entscheidende Aktion. In der 43. Minute kam Doktorczyk mit einer harten Grätsche gegen Müller zu spät und hatte Glück, dass er nur die gelbe Karte sah. Der FCS gab durch Wintzheimer noch einen Kopfball ab. Ansonsten blieben die Hausherren seit dem Führungstor ohne zwingenden Abschluss.
TSV-Torwart Opitz hält den Sieg fest
Zur zweiten Halbzeit kam Zeller für den vorbelasteten Doktorczyk auf den Platz. Den besseren Start erwischten aber die Gäste. Erst verpasste Düker am zweiten Pfosten nur knapp eine Freistoßflanke von Berger (49.). Kurz darauf jagte Boujellab das Leder aus 16 Metern nur hauchdünn am Pfosten vorbei (51.). Im direkten Gegenzug umkurvte Endres den Havelse-Keeper, doch sein Querpass landete beim Gegner. Wenige Augenblicke später machte es Endres besser, legte sich den Ball ungestört zurecht und zirkelte die Kugel sehenswert in die rechte obere Ecke (53.). Der Ausgleich beflügelte den FCS anfangs, doch Havelse meldete sich zurück. In der 64. Minute scheiterte Ilic mit einem Fernschuss von der rechten Seite am Querbalken. Da hätte Stahl keine Chance gehabt.
Mit offenem Visier ging es in die Schlussphase. Nach 73 Minuten zog Celebi einen Freistoß gefährlich auf den Kasten, doch Opitz lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte. Doch wieder legten die Gäste vor. Nach einem Eckball von Berger köpfte Belkahia zum 3:2 ein (77.). Schweinfurt ließ sich aber nicht hängen und erzwang nur wenige Sekunden danach einen Elfmeter. Opitz hatte Tranziska zu Fall gebracht, machte seinen Fehler aber wieder gut. Er tauchte ins rechte untere Eck ab und parierte den Schuss von Tranziska (80.). Die Schnüdel rannten weiter an, blieben allerdings glücklos. In der 86. Minute konnte Opitz einen Freistoß nicht festhalten, aber nach etwas Gestochere griff er nach und sicherte die Kugel.
Beinahe hätte der TSV noch das vierte Tor nachgelegt, doch Rexhepi ließ die große Chance liegen (90.+1). Kurz vor Schluss kam es dann noch zu einer Spielunterbrechung, weil einige Pyrofackeln aus dem Heimbereich auf den Rasen flogen. Grimbs kickte die brennenden Lichter frustriert vom Platz. Schweinfurt warf alles nach vorne, aber es half nicht mehr. Die Franken behalten nach der 16. Pleite im 18. Spiel die Rote Laterne mit sechs Punkten (14 Zähler hinter dem rettenden Ufer) und müssen am nächsten Spieltag zum FC Erzgebirge Aue. Havelse hingegen schöpft nach dem zweiten Saisonsieg neue Hoffnung im Abstiegskampf. "Nur" noch acht Zähler beträgt der Rückstand auf Alemannia Aachen, die der nächste Gegner sind.