Tallig: "Ein Wörtchen im Rennen um den Aufstieg mitsprechen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Erik Tallig vom TSV 1860 München vor dem Duell gegen Mitkonkurrenten Eintracht Braunschweig im Rennen um den Aufstieg über den aktuell guten Lauf der Münchner, den anvisierten Rekord in der 3. Liga, ein "Rechenspielchen" wegen der der zwei ausstehenden Nachholspiele und seinem Wunsch, mit 1860 München den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu realisieren.

"Haben als Team sehr gut zusammengefunden"

liga3-online.de: Der TSV 1860 München ist derzeit bestens in Form. Zuletzt gelangen vier Siege in Folge. Warum läuft es aktuell so gut, Herr Tallig?

Erik Tallig: Wir haben als Team sehr gut zusammengefunden. Darüber hinaus haben wir das System und auf eine 5er-Kette umgestellt. Hinten stehen wir dadurch deutlich sicherer und können unsere Stärken beim Umschaltspiel besser nutzen. Dass wir unsere Defensive besser im Griff haben, konnten wir in den letzten Begegnungen zeigen.

Beim jüngsten Erfolg beim FC Viktoria Köln (1:0) spielten Sie in dieser Saison zum ersten Mal über die volle Distanz. Ein besonderes Spiel für Sie?

Es ist immer etwas Besonderes, über 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Umso schöner, wenn man dann auch als Sieger vom Feld geht. Ich gebe aber im Training immer alles und möchte mich für weitere Startelfeinsätze empfehlen.

In der vergangenen Saison waren Sie eine feste Größe im Kader. In dieser läuft es – was zumindest die Spielzeiten angeht – noch nicht ganz rund. Woran liegt das?

Woran es genau liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht hängt es mit der Systemumstellung zusammen. Ich gebe aber nach wie vor in den Trainingseinheiten immer Vollgas. Außerdem absolviere ich zusätzliche Schichten im Kraftraum. Ich denke, der Trainer sieht das. In den zurückliegenden Spielen im Pokal und in der Liga hat der Coach das das auch honoriert und mich durchspielen lassen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, mich so zu entwickeln, dass ich immer eine Option für die Startelf bin.

Die Löwen haben zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Ist das eher ein beruhigendes Polster oder wird dadurch eher Druck aufgebaut?

Es ist leicht gesagt, sechs Punkte aus den beiden ausstehenden Spielen zu unserer jetzigen Punktzahl dazu zu addieren. Diese Partien müssen wir aber erst einmal für uns entscheiden. Wenn man aber fünf Punkte hinter den Aufstiegsplätzen steht und noch zwei Partien in der Hinterhand hat, dann will man sicherlich auch ein Wörtchen im Rennen um den Aufstieg mitsprechen. Allerdings sind wir nicht so naiv, von sechs Punkten aus den beiden Begegnungen auszugehen. Auf solche Rechenspielchen lassen wir uns nicht ein. Wir fokussieren uns immer auf die nächsten drei Punkte.

 

"Wollen mit dem fünften Sieg einen Rekord aufstellen"

Nun kommt es zu einem direkten Duell gegen einen Aufstiegsanwärter. Welche Bedeutung hat das Spiel für den weiteren Saisonverlauf?

Unser Ziel ist es, den fünften Sieg in Folge einzufahren. Das hat 1860 München in der 3. Liga bislang noch nie geschafft. Sollten wir diesen Rekord knacken, verringern wir auch den Rückstand zu Braunschweig. Das sollte unser Ansporn sein.

Was erwarten Sie für eine Begegnung?

Im Hinspiel haben wir in der Nachspielzeit noch das Gegentor zum 1:1 kassiert, obwohl wir selbst erst kurz vor Schluss in Führung gegangen waren. Da haben wir den Sieg leichtfertig aus der Hand gegeben. Ich erwarte auch im Rückspiel, dass es ein sehr enges und ausgeglichenes Spiel sein wird. Wir freuen uns aber, dass nun auch wieder mehr Zuschauer zugelassen sind. Ich kenne unsere Fans und weiß, dass sie uns lautstark unterstützen werden. Das wird uns sicherlich beflügeln.

Sie befinden sich in Ihrem zweiten Jahr bei 1860 München. Wie bewerten Sie Ihre bisherigen eineinhalb Jahre bei den Löwen?

Bereits in meinem ersten Profijahr beim Chemnitzer FC habe ich schon in der 3. Liga gespielt. Von daher kannte ich die Liga, sodass ich mich nicht groß umgewöhnen musste. Direkt im ersten Jahr bin ich bei den Löwen sehr gut angekommen. Ich wurde gut aufgenommen und konnte zeigen, weswegen ich verpflichtet wurde. Aber wie so häufig stößt man im zweiten Jahr auf neue Schwierigkeiten, die man sowohl körperlich als auch psychisch verarbeiten muss. Zu Beginn habe ich mir die Kritik zu Herzen genommen. Als junger Spieler muss man damit aber erst einmal umgehen können. Diese Erfahrung habe ich gemacht und bin daran gewachsen. Ich habe gelernt, mich auf meine eigenen Leistungen zu fokussieren.

Sie sind in Chemnitz geboren, wurden in der Nachwuchsabteilung des Chemnitzer FC ausgebildet. Wie groß war für Sie der Sprung zu 1860 München?

Es war für mich eine vollkommen neue Situation, auf einmal in einer Großstadt zu leben. Mittlerweile fühle ich mich hier aber sehr wohl. Der sportliche Bereich bei 1860 ist deutlich professioneller aufgestellt als in Chemnitz. Und obwohl ich dort auf einer Sportschule ging und in im Nachwuchsbereich sowohl in der U17 als auch in der U19 in der Junioren-Bundesliga am Ball war, gab es auch im Trainingspensum gravierende Unterschiede.

Mit Ihren 22 Jahren stehen Sie noch am Anfang Ihrer Karriere. Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen?

Mein Ziel ist es, so hoch wie möglich zu spielen. Den Sprung in die 2. Bundesliga würde natürlich ich am liebsten mit 1860 München schaffen. Im DFB-Pokal haben wir in dieser Spielzeit unter Beweis gestellt, dass wir mit Teams aus der 2. Bundesliga mithalten können.

   

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