SVW wie "eine Spitzenmannschaft" – Sorgen um Seegert
Nicht gut gespielt, mit Glück aber dennoch gewonnen: So lässt sich der Auftritt des SV Waldhof Mannheim bei Schlusslicht TSV Havelse wohl am besten zusammenfassen. Trainer Patrick Glöckner zeigte sich nach dem Last-Minute-Sieg erleichtert, will aber über die Leistung sprechen. Derweil gibt es Sorgen um Marcel Seegert.
Schnatterer "einfach froh"
Dass Marc Schnatterer spielentscheidend sein kann, stellte er beim 1. FC Heidenheim jahrelang eindrucksvoll unter Beweis. Aber auch in Mannheim hat der 36-Jährige in dieser Saison schon mehrfach gezeigt, wie wichtig er für das Team ist – nicht zuletzt am Samstag beim Spiel gegen Havelse: Als alles schon auf ein 1:1 gegen das Schlusslicht hindeutete, war der Routinier mit einem satten Distanzschuss zur Stelle und sorgte zwei Minuten vor Abpfiff für den dritten Auswärtssieg in Folge, wodurch Mannheim weiterhin den Relegationsplatz belegt – mit einem Punkt Rückstand auf den Zweiten aus Braunschweig.
Nach Spielende war er am "Telekom"-Mikrofon "einfach froh, dass wir das Ding noch irgendwie gezogen haben". Denn auch wenn am Ende drei Punkte zu Buche standen: wirklich ansehnlich war die Leistung der Kurpfälzer nicht – wusste auch Schnatterer: "Wenn wir noch das 1:2 kriegen, können wir uns auch nicht beschweren." Schon der Ausgleich des Aufsteigers nach 47 Minuten war verdient, wenn auch aufgrund einer klaren Abseitsposition eigentlich irregulär. "Am Ende war es ein Arbeitserfolg und nicht das schönste Spiel – aber erfolgreich", betonte Schnatterer. Oder wie es Dominik Martinovic im "Mannheimer Morgen" formulierte: "Wir haben immer den Glauben an uns. Auch das macht eine Spitzenmannschaft aus."
"War kein gutes Spiel von uns"
Auch Trainer Patrick Glöckner betonte, dass man immer an den Sieg glauben müsse, räumte aber ein, dass er diesen Glauben bei dem Spielverlauf allerdings "eher weniger" gehabt habe. Nach dem frühen Führungstreffer durch Marcel Costly (5.), vorbereitet übrigens von Marc Schnatterer, habe der Waldhof seine "Aggressivität, Dominanz und Mentalität" verloren. "Das hat mir komplett gefehlt", sagte der Waldhof-Coach und betonte: "Das war kein gutes Spiel von uns. Wir haben zwar gewonnen, aber über die Leistung müssen wir natürlich sprechen."
Dass sich die Kurpfälzer gegen das Schlusslicht so schwer taten, hatte mehrere Gründe: Zum einen standen die Bodenbedingungen der spielerischen Leichtigkeit des SVW entgegen, zum anderen war Havelse sehr defensiv eingestellt, womit Mannheim schon häufiger in dieser Saison Probleme hatte. Entsprechend forderte Glöckner: "Wir müssen da einfach flexibler sein und die Räume besser freiziehen. Das ist ein Prozess, an dem wir die Woche über arbeiten werden." Im Topspiel bei Tabellenführer Magdeburg am kommenden Samstag dürften sich deutlich mehr Räume ergeben, was den Mannheimern entgegen kommen wird.
Sorgen um Seegert
Ob Kapitän Marcel Seegert dabei sein kann, ist allerdings noch offen, nachdem er bereits die Partie gegen Havelse verpasst hatte: "Ihm ist im Training einer auf den Knöchel getreten. Die Röntgen-Bilder haben nichts ergeben, aber er hatte brutale Schmerzen und konnte nicht auftreten", berichtete Glöckner. Sollte der 27-Jährige weiterhin ausfallen, dürfte erneut Stefano Russo in die Innenverteidigung rücken.