"Steht für sich": Michel äußert sich zu sexistischen Gesängen

Knapp vier Monate ist es her, dass Fans von Rot-Weiss Essen beim Auswärtsspiel in Verl am 28. März sexistische Fangesänge in Richtung von Schiedsrichterin Fabienne Michel angestimmt hatten. Nun hat sich die 30-Jährige erstmals dazu geäußert.
"Die Dinge, die gesagt wurden, stehen für sich"
Seit Montag ist sie online abrufbar, die zweite Staffel der ARD-Doku "UNPARTEIISCH – Deutschlands Elite-Schiedsrichter". Auch Fabienne Michael ließ sich in der Saison 2024/25 begleiten und spricht in der Doku auch über die sexistische Fangesänge, die sie sich am 28. März beim Auswärtsspiel von Essen in Verl anhören musste. "Die Dinge, die gesagt wurden, auch in der Intensität, die stehen für sich. Das muss ich gar nicht weiter kommentieren", sagt Michel in der 5. Folge der Dokuserie.
Ihre Hoffnung: "Ich glaube, dass solche Vorfälle helfen können, andere Menschen dafür zu sensibilisieren. Damit meine ich alle. Ich sehe auch ein Stück weit alle in der Verantwortung. Also gar nicht nur diejenigen, die solche Dinge rufen, sondern auch andere Menschen, die im Stadion sind, die so was hören."
Großer Rückhalt
Michel ist derzeit die einzige Schiedsrichterin in den drei Profi-Ligen im Männerfußball. Nachdem der Vorfall beim Spiel öffentlich geworden war, erlebte die 30-Jährige neben der ungewünschten Aufmerksamkeit auch viel Solidarität.
"Was ich auf jeden Fall fürs nächste Mal weiß ist, dass ich von außen Rückhalt habe. Das wusste ich bis dahin nicht. Man fühlt sich erstmal ganz schön allein Und dann zu merken, hey, es gibt andere Menschen, die auch für die Werte einstehen, die das sehen. Das tut gut." Rot-Weiss Essen hatte sich nach dem Vorfall bei Michel entschuldigt und war vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro belegt worden.