"Stehen hinter den Erwartungen": Enochs mahnt trotz Heimsieg

Der gebannte Heimfluch und der Sprung ans rettende Ufer haben dem FSV Zwickau eine Atempause verschafft. Trainer Joe Enochs hob nach dem 2:1-Erfolg im Kellerduell gegen den VfB Lübeck allerdings den mahnenden Finger.

Enochs lobt die Moral

"Fakt ist, dass wir hinter den Erwartungen stehen“, beschrieb der Coach am "MagentaSport"-Mikrofon die weiterhin angespannte Lage der Westsachsen und machte sich auch über seine persönliche Situation keinerlei Illusionen: "Ich nehme mich nicht aus der Pflicht." Immerhin sitzt der Kalifornier durch den ersten Heimerfolg der Schwäne nach nur einem Punkt aus den vorherigen sieben Auftritten im eigenen Stadion zumindest vorläufig etwas fester im Sattel. Ohne die Wende nach dem 0:1-Pausenrückstand durch die Treffer von Ronny König (64.) und Manfred Starke (84.) hätte Enochs vermutlich ernsthaft um seinen Arbeitsplatz bangen müssen, wie Sportdirektor Toni Wachsmuth vor der Aufholjagd andeutete: "Es ist klar, dass eine gewisse Unruhe da ist. Wir sind im Moment weit weg von dem, was wir schon gezeigt haben.“

Im zweiten Durchgang allerdings wirkten die Platzherren wie ausgewechselt. "Da haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt", wertete Enochs auf der Pressekonferenz die Leistungssteigerung als Singal für die weiteren Aufgaben. Jubilar König wollte den Erfolg nach seinem 50. Drittliga-Treffer auch ausdrücklich als klares Bekenntnis der Spieler zu ihrem Trainer verstanden wissen: "Wie wir zurückgekommen sind, war phänomenal. Man sieht, dass die Mannschaft intakt ist." Auch für Enochs war die Moral ausschlaggebend. "In unserer Lage hätten viele andere Mannschaften nach dem Rückstand aufgegeben. Wir haben aber weiter an uns geglaubt“, meinte der 49-Jährige.

"Erstes Schrittchen in die richtige Richtung“

Trotz des erfolgreichen Kraftaktes beim ersten Heimsieg seit der Saisonheimpremiere Mitte September (2:1 gegen die SpVgg Unterhaching) warnte Enochs vor allzu großer Euphorie. Dafür hatte der 49-Jährige besonders in der ersten Hälfte wieder zu viele Schwächen seines Teams gesehen, wie der FSV-Trainer nach Abpfiff einräumte: "Da haben wir trotz Ballkontrolle unsere Stärken nicht gezeigt. Wir haben nur nach hinten oder zur Seite gespielt, aber nach vorne nichts zustande gebracht. Wir sind aber nur gut, wenn wir unsere Stärken nach vorne ausspielen.“

Die Besinnung seiner Spieler auf ihre Vorzüge verhalf den Gastgebern zumindest vorläufig über den Strich. Zwickaus Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt jedoch nur einen einzigen Punkt. Umso mehr sieht Enochs seine Mannschaft im Nachholspiel am Mittwoch gegen Aufstiegsanwärter FC Ingolstadt auch in der Pflicht zu einer neuerlich überzeugenden Vorstellung: "Wir haben ein erstes Schrittchen in die richtige Richtung gemacht. Aber wir müssen auch in den eng getakteten Spielen der nächsten Wochen erfolgreich sein.“

   
Back to top button