Fotos: So soll die Bremer Brücke nach dem Umbau aussehen

Weil die Bremer Brücke in die Jahre gekommen ist, soll das Stadion des VfL Osnabrück in den nächsten Jahren umfassend saniert werden. Am Dienstagabend hat der Klub seinen Mitgliedern und Dauerkarteninhabern einen ersten Blick auf die künftige Bremer Brücke gewährt.
Kern der Bremer Brücke soll erhalten bleiben
Elf Wochen nach Beginn der Planungsphase präsentierten die Geschäftsführer der Stadiongesellschaft, Jan Jansen und Dr. Michael Welling, gemeinsam mit dem Generalplaner "ppp architekten + generalplaner" die ersten Ergebnisse. "Unser Ziel ist es, Anfang 2026 eine genehmigungsfähige Planung vorzulegen. Angesichts des engen Zeitrahmens arbeiten wir hier in Rekordtempo", wird Nils Dethelfs von "ppp" auf der Homepage der Lila-Weißen zitiert. Die Planer machten deutlich, dass die präsentierten Entwürfe den aktuellen Stand zeigen, sich aber im weiteren Verfahren noch Details ändern können.
Das Projekt gilt als besonders anspruchsvoll, denn die Bremer Brücke liegt mitten in einem Wohngebiet, die Sanierung muss im Kostenrahmen von 67,7 Millionen Euro bleiben, sich an den Bebauungsplan von 1969 halten und zugleich die Lizenzvorgaben der Verbände erfüllen. Trotz dieser Herausforderungen liegen die Planungen im vorgesehenen Budget. Neben "ppp" ist auch Architekt Harald Fuchs (Raum+) beteiligt, der über 30 Jahre Erfahrung im Stadionbau mitbringt.
Ein zentrales Anliegen der Planer ist es, den Charakter der Bremer Brücke zu bewahren. Die markante Pylonenkonstruktion bleibt ebenso bestehen wie die vier Flutlichtmasten, die das Erscheinungsbild des Stadions seit Jahrzehnten prägen. "Im Vergabeprozess für den Planungsauftrag haben wir gesagt: Wenn Sie ein Ufo bauen lassen wollen, dann nehmen Sie uns nicht", betonte Nils Dethelfs. Die vorgestellten Pläne lassen daher auch von außen klar erkennen, dass es sich um die Bremer Brücke handelt. Besonders aufgegriffen haben die Architekten die im alten Bebauungsplan vorgesehenen Ecken im 60-Grad-Winkel.

Drei von vier Tribünen werden neu errichtet
Die Nordtribüne bleibt in ihrer jetzigen Form bestehen, die drei anderen Tribünen werden komplett erneuert. Auf der Westtribüne entstehen künftig Umkleidekabinen und Medienräume im Erdgeschoss, darüber Sitz- und Stehplätze für Heim- und Gästefans. Barrierefreie Plätze sollen auf mehreren Tribünen in geschützten Bereichen integriert werden. Die Südtribüne wird zum Business-Bereich mit Logen und kleinen Terrassen. Auf der obersten Ebene entstehen Funktionsräume für Medien, Technik und Sicherheit.
Für eine besondere Note sorgt die Integration der Ersatzbänke in die ersten beiden Reihen der Südtribüne. Die Ostkurve mit 8.000 Stehplätzen erhält eine Dachterrasse bzw. Promenade als neuen Zugang. Die Zuschauer betreten die Tribüne über Treppenhäuser künftig von oben, was eine geschlossene und stimmungsvolle Kurvenstruktur ermöglichen soll. Das sanierte Stadion soll künftig rund 17.500 Zuschauern Platz bieten (aktuell 15.741). Parallel wird geprüft, wie die Bremer Brücke stärker als Begegnungsstätte für die Stadtgesellschaft genutzt werden kann – nicht nur alle zwei Wochen am Spieltag.

Baustart schon im Sommer 2026?
Der frühestmögliche Baustart wäre nach der Saison 2025/26, sofern der Osnabrücker Stadtrat Anfang November der Sanierung zustimmt. Sobald es grünes Licht gibt, soll auch der Generalunternehmer gesucht werden, der den Umbau durchführen wird.
VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling zeigte sich vom Zuspruch der Fans beeindruckt: "Es ist großartig, dass 400 Menschen am Dienstagabend zur Brücke kommen, um einen Blick durchs Schlüsselloch zu wagen. Der spontane Applaus zwischendurch, das positive Raunen beim Anblick der Entwürfe und das tolle Feedback geben allen Projektbeteiligten weiteren Antrieb für die Arbeit. Das hat gutgetan." Die Reaktion der Fans war eindeutig positiv. Ein Anhänger brachte es emotional auf den Punkt: "Es ist deutlich zu merken, dass sie sich mit dem VfL, dem Standort und dem Mythos Bremer Brücke beschäftigt haben."