"Situation bleibt schwierig": Wie geht es für Härtel in Aue weiter?

Auch eine 60-minütige Überzahl samt Führung reichte dem FC Erzgebirge Aue nach einem Last-Minute-Gegentor nicht zu drei Punkten gegen den FC Ingolstadt, sodass die Veilchen weiterhin unter dem Strich stehen. Einmal mehr stellt sich nun die Frage der Zukunft von Trainer Jens Härtel.

"Ich bin sprachlos"

Eigentlich hatten die Veilchen, die unter anderem auf Stammkeeper Martin Männel und Julian Guttau verzichten mussten, nach der roten Karte gegen Ingolstadts Kügel (33.) alles im Griff und die Partie durch Stefaniak (49.) und Fabisch (89.) auch verdientermaßen gedreht, ehe es in der Nachspielzeit den Nackenschlag gab. "Du kommst gut zurück, gehst in Führung, machst komplett das Spiel, und auf einmal rutscht du hinten rein und bekommst das 2:2, was unerklärlich ist. Es tut weh, dass das so passiert. Ich bin sprachlos", war Stefaniak im "MagentaSport"-Interview bedient. "Die Mannschaft hätte es verdient gehabt. So stehen wir wieder da und fragen uns, warum es ein 2:2 geworden ist. Es tut unfassbar weh, wie die Mannschaft bestraft wird."

Auch Trainer Jens Härtel fehlten die Worte, "weil wir das Spiel zwischenzeitlich komplett kontrolliert, uns aber nicht belohnt haben". Zudem hätte das 1:0 aufgrund eines Handspiels direkt vor der Torerzielung nicht zählen dürfen. In den letzten zehn Minuten habe sein Team dann allerdings nicht mehr so stattgefunden, wie davor. "Wir haben das Spielen eingestellt und wollten es verwalten. Das haben wir nicht geschafft. Mit einem Mann mehr musst du mehr Kontrolle haben", war der Veilchen-Coach bedient. "Wir haben versucht zu verteidigen, und das haben wir nicht gut genug gemacht, um das Spiel nach Hause zu bringen. Es ärgert mich total, dass wir uns nicht belohnt haben." Zumal die Leistung über "weite Phasen des Spiels" ansprechend gewesen sei. "Der Sieg war drin." So bleibt Aue nach nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen weiterhin Viertletzter mit zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.

Was wird aus Härtel?

Die Frage ist nun: Wie geht es für Trainer Jens Härtel weiter? Unter der Woche hatte der Vorstand um Präsident Thomas Schlesinger deutlich gemacht, dass gegen Ingolstadt "nur Punkte" zählen würden. Dieser klaren Erwartungshaltung kam das Team mit dem 2:2 zwar nach, am Ende überwog aber klar der Ärger über zwei verlorene Zähler. Auf seine weitere Zukunft angesprochen, hielt sich Härtel bedeckt: "Das ist nicht meine Entscheidung. Das müssen die Leute (im Vorstand; d. Red.) entscheiden und damit umgehen. Wir stehen weiter unter dem Strich, deswegen bleibt die Situation schwierig."

Direkt vor der Partie hatte Schlesinger sein Vertrauen in Härtel nochmals erneuert und betont, dass sich die Aussage, es würden nur Punkte zählen, nicht nur auf die Partie gegen Ingolstadt, sondern auch auf die weiteren Spiele bis zur Winterpause bezogen habe. "Entscheidend wird für uns auch immer sein, wie die Mannschaft auftritt." Zudem hob er hervor, dass die Negativserie nicht ausschließlich auf den Trainer zurückzuführen sei.

Stefaniak nimmt Team in die Pflicht

Am Dienstag steht die nächste gemeinsame Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat an, dabei sollen dann auch die letzten 18 Monate aufgearbeitet werden. Schlesinger betonte: "Nur, wenn Chancen bestehen, dass man etwas verbessert, lohnt es sich, etwas zu verändern. Ansonsten lassen wir es so." Stefaniak nahm indes die Mannschaft in die Pflicht: "Ich will niemanden in Schutz nehmen. Nach dem 2:2 müssen wir uns als Mannschaft fragen, ob wir alles investiert haben, um die drei Punkte hier zu behalten." Nun geht es zum Tabellenzweiten nach Duisburg. Mit Härtel?

   

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