"Sind Außenseiter an der Hafenstraße": Glöckner stapelt tief

Als einer der Top-Favoriten geht 1860 München in die neue Saison, dennoch stapelt Trainer Patrick Glöckner vor dem Eröffnungsspiel bei Rot-Weiss Essen (Freitag, 19 Uhr) tief. Demnach reisen die Löwen als Außenseiter an die Hafenstraße.
"Nicht der Favorit, der da gewinnen muss"
Trainer, Fans und Buchmacher sind sich einig: der TSV 1860 München gehört zu den Topfavoriten auf den Aufstieg. Die Löwen selbst geben sich dagegen bescheiden. Weder Geschäftsführer Christian Werner noch Kevin Volland wollten den Aufstieg zuletzt als Ziel ausrufen. Trainer Patrick Glöckner setzte bei der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwoch sogar noch einen drauf: "Wir sind Außenseiter an der Hafenstraße und nicht der Favorit, der da gewinnen muss. Essen ist ein klarer Aufstiegsfavorit, da sie auf jeder Position extrem gut besetzt sind und ein starkes Umschaltspiel haben." Zuvor habe er seiner Mannschaft gesagt, dass er sie nicht an den Ergebnissen messen werde.
Dennoch scheint klar: Wer Spieler wie Kevin Volland oder Florian Niederlechner verpflichtet, hat Ambitionen – und braucht auch Ergebnisse. Der Löwen-Coach wiegelte aber auch hier ein Stück weit ab: "Für uns ist es natürlich schön und genial, dass wir diese Namen haben. Aber im Grunde müssen die Namen auch Leistung zeigen." In der Vorbereitung hätten sie dies aber auch getan. Volland etwa schnürte im finalen Testspiel gegen Jahn Regensburg einen Doppelpack und traf von der Mittelline. "Wir haben eine Einheit geformt und sind extrem schlagfertig", so Glöckner, der sich zumindest eine kleine Ansage entlocken ließ: "Wir wollen oben mitspielen, das können wir auch als Mannschaft unterstreichen. Ohne, dass wir vorne wegmarschieren. Wir bleiben demütig und wollen an den richtigen Stellschrauben drehen, damit die Spieler ihr Leistungsniveau abrufen können."
"Müssen brutal wach sein"
In Essen wartet direkt eine erste Bewährungsprobe auf den Aufstiegsfavoriten. "Wir müssen brutal wach sein, denn Essen bringt eine extreme Heimstärke mit", warnte der 46-Jährige. "Wir haben vor dem ersten Spieltag riesen Respekt. Es ist trotzdem wichtig, dass wir gut aus der Vorbereitung gekommen sind." Sieben Siege aus acht Spielen bei 47:1 Toren sprechen eine klare Sprache, wobei Glöckner die starken Ergebnisse nicht überbewerten wollte: "Die Vorbereitung ist nur ein Teil. Erst nach dem 4., 5. oder 6. Spieltag werden wir sehen, wo wir stehen."
Aus der Aufstellung für die Partie gegen Essen machte der TSV-Coach indes kein Geheimnis: "Wir werden so beginnen wie in Regensburg." Das heißt mit Dreierkette aus Voet, Verlaat und Dulic, Volland als Zehner und Haugen sowie Niederlechner als Mittelstürmer. Im Mittelfeld werden Pfeifer, Jacobsen, Deniz und Danhof starten. Was die Besetzung der Bank angeht, drohen einige Härtefälle, da niemand verletzt ist. "Großes Lob an den gesamten Staff. Wir können am Freitag aus dem Vollen schöpfen." Unterstützt werden die Löwen von 2.500 Fans, das Kontingent war binnen kürzester Zeit vergriffen. Eine Tatsache, die Glöckner als "überragend bezeichnete. Ob sein Team dann tatsächlich wie ein Außenseiter in Essen agiert, wird sich am Freitagabend zeigen.