Schwarzer Abend für Münster: Abstiegssorgen wachsen

Was für ein bitterer Abend für den SC Preußen Münster! Nicht nur, dass die Adlerträger durch ein Last-Minute-Eigentor mit 0:1 in Chemnitz unterlagen. Weil die Konkurrenz jeweils punktete, ist der Rückstand zum rettenden Ufer von zwei auf fünf Punkte angewachsen.

"Sehr, sehr bitter"

Paralysiert und Kopfschüttelnd stand er nach Schlusspfiff da, Simon Scherder. Kurz zuvor war ihm ausgerechnet im wichtigen Kellerduell das erste Eigentor seiner Karriere unterlaufen, als er in der 90. Minute eine eigentlich verunglückte Flanke von Pascal Itter per Kopf im eigenen Tor unterbrachte und damit für die Niederlage des SCP sorgte. "Es ist sehr, sehr bitter, so zu verlieren", sagte ein sichtlich angeschlagener Sascha Hildmann nach dem Spiel bei "Magenta Sport" und sprach von einem "Nackenschlag".

Bitter war der Gegentreffer auch deshalb, weil Münster im zweiten Durchgang eigentlich die aktivere Mannschaft war, wenngleich die Durchschlagskraft fehlte. Insgesamt präsentierten sich die Adlerträger in diesem wichtigen Spiel zu mutlos, sodass die Preußen mit einem Punkt hätte leben können, wie der Preußen-Coach zugab. "Ein Punkt wäre auf jeden Fall gerecht gewesen", meinte auch Julian Schauerte. Nun aber stehen die Westfalen nach zuletzt acht Punkten aus den fünf Partien seit dem Re-Start mit leeren Händen da. Doch Hildmann richtete die Blicke direkt wieder nach vorne: "Wir haben keine Zeit, um uns lange an der Niederlage aufzuhalten. Jetzt heißt es schütteln und weitermachen." Auch Schauerte gab sich kämpferisch: "Wir werden auf keinen Fall aufgeben."

Wohl vier Siege notwendig

In der Tat ist der Kampf um den Klassenerhalt noch nicht verloren, allerdings hat sich die Ausgangslage vor den letzten fünf Partien deutlich verschlechtert. Mindestens vier Siege dürften wohl nötig sein, um am Ende über dem Strich zu stehen. Zunächst geht es am Samstag nach Braunschweig, dann steht das vielleicht schon vorentscheidende Kellerduell gegen den FSV Zwickau an. Danach warten noch Mannheim (A), Meppen (H) und Magdeburg (A).

"Die Mannschaft weiß, dass sie Spiele gewinnen kann", will Hildmann seinem Team Mut zu sprechen und zeigt sich weiterhin zuversichtlich, was den Klassenerhalt angeht: "Wir waren auf einem guten Weg". Bevor es am späten Dienstagabend zurück nach Münster ging, stand für den Preußen-Coach noch eine wichtige Aufgabe an: "Wir müssen uns um Simon kümmern, das Eigentor trifft ihn hart. Aber wir werden ihn auffangen." 

 

   
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