Schießbude Würzburger Kickers: "Alles ein bisschen zu billig"

Sechs Spiele, 19 Gegentore: Die Würzburger Kickers sind derzeit die Schießbude der 3. Liga. Schon vor diesem Wochenende musste der FWK satte 14 Gegentreffer hinnehmen, in Braunschweig kamen am Samstag fünf weitere hinzu – sehr zum Ärger von Trainer Michael Schiele.

"Unnötige" Gegentore

Dass die Kickers beim BTSV als deutlicher Verlierer vom Platz gehen würden, danach sah es Mitte der ersten Halbzeit zunächst nicht aus. Nach der frühen Braunschweiger Führung durch Nick Proschwitz nach nur sieben Minuten drehte der FWK die Partie über Fabio Kaufmann (26.) und Luke Hemmerich (36.). Doch was nützen zwei Auswärtstore bei starken Braunschweigern, wenn die Abwehr nicht auf der Höhe ist? Noch vor der Pause kassierte Würzburg den Ausgleich (Proschwitz / 40.), ehe Keeper Eric Verstappen im zweiten Durchgang noch drei weitere Male hinter sich greifen musste (48. / 56. / 68.) – es waren allesamt einfache Gegentore. "Das war alles ein bisschen zu billig", legte Patrick Sontheimer den Finger im Vereins-TV in die Wunde.

Knackpunkt war das 2:3 kurz nach der Pause, als sich die Kickers bei einem Freistoß überrumpeln ließen und nicht auf der Höhe waren. So konnte Robin Becker völlig unbedrängt einköpfen. Ohnehin war das Foul von Patrick Herrmann, das zum Freistoß führte, "unnötig", wie Trainer Michael Schiele auf der Pressekonferenz kritisierte. "Danach haben wir den Faden verloren." Auch die anderen Gegentore waren zu verteidigen. "Wir dürfen niemals fünf Gegentore kassieren. Das müssen wir unbedingt vermeiden und zukünftig abstellen", fand Sontheimer klare Worte.

Klarte Worte von Schiele

Schiele ging mit seiner Mannschaft ebenfalls hart ins Gericht. "Wir haben zu ängstlich agiert. Viele 50-zu-50-Duelle sind an den Gegner gegangen. So kannst du in Braunschweig vor dieser Kulisse nicht auftreten." Immerhin stimmte die Moral, denn nach dem 2:5 gaben sich die Kickers noch nicht auf und probierten nochmal ranzukommen. "Zum Schluss haben wir noch mal gezeigt, dass wir Fußball spielen können", lobte Schiele, wenngleich das Ergebnis natürlich ernüchternd war. Während Robert Herrmann eine "gute Balance zwischen Offensiv- und Defensivfußball" forderte, stellte Sontheimer klar: "Jeder muss sich hinterfragen, was er besser machen kann."

Es wird vor allem die Aufgabe von Michael Schiele sein, die Gegentorflut in den kommenden Spielen einzudämmen. Nach dem 4:5 in Unterhaching kassierten die Kickers am Samstag bereits zum zweiten Mal in dieser Saison fünf Buden, auch in den anderen Partien musste Verstappen mindestens einmal hinter sich greifen. Besser machen können es die Kickers am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse gegen den FSV Zwickau. Auf Dominic Baumann werden die Würzburger dabei jedoch verzichten müssen.

   

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