Preußen Münster: Den Schlendrian weiterhin vermeiden

Es war der sechste Sieg aus den vergangenen sechs Heimspielen. 8.519 Preußenfans sahen am Samstag bei frühlingshaften Temperaturen im altehrwürdigen Preußenstadion den 2:0-Sieg ihrer Adlerträger über die SpVgg Unterhaching. Der Dreier hatte die Tabellenführung in der 3. Liga hinter den Erzrivalen aus Bielefeld und Osnabrück zur Folge – Spitzenreiter, Spitzenreiter schallte es durch das Stadionrund. Klammheimlich und ohne große Töne sind die Preußen oben angekommen. Rückblende: Am 18. Spieltag der vergangenen Saison mühte sich der SCP in Halle zu einem 0:0 und rutschte in der Tabelle von Platz sechszehn auf den 17. Tabellenrang ab. Ein Jahr später sind die Adlerträger vor dem letzten Spieltag der Hinrunde Tabellenerster. Und dabei sah es vor dem Spiel gegen die Hachinger gar nicht so rosig aus. Verletzungssorgen plagten die Preußen. Gleich sechs Akteure mussten passen, zudem saß Mittelfeldspieler Markus Piossek seine Gelbsperre ab.

Erdrückende Dominanz der Preußen

Die Phase des Abtastens dauerte nicht einmal zehn Minuten, als Mehmet Kara wieder einmal seine Gegner schwindelig spielte. 1:0 nach vierzehn Spielminuten durch den 31-jährigen Mittelfeldspieler – ein typischer Alleingang. „Trotz der vielen Ausfälle haben wir das super gemacht. Kompliment. Was jedoch zu bemängeln war, ist die Chancenverwertung. Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen“, traf Kara nach Abpfiff der Partie den wunden Punkt. Und er hatte Recht: Nach dem Führungstreffer sahen die Fans nur eine Mannschaft, die spielte. Die Adlerträger erspielten sich zahlreiche Chancen: Kevin Schöneberg (22. Minute) und Amaury Bischoff (53.) trafen nur die Latte, Benjamin Siegert, Abdenour Amachaibou und Marc Heitmeier scheiterten am  immer besser werdenden Hachinger Schlussmann Zetterer. Die Preußen dominierten das Spiel nach Belieben. Beleg dafür: Das Eckenverhältnis von 17:0. Gut und gerne hätte das Endergebnis höher ausfallen können, ja eigentlich müssen. Immer wieder jedoch kam der letzte Pass (gerade in Überzahl) nicht an und wurden Konterchancen leichtfertig vergeben. So dauerte es bis zur 90. Minute, als der zuvor eingewechselte Simon Scherder in Stürmer-Manier das erlösende 2:0 in den Maschen des Gegners versenkte. „Vorher macht man sich sicher noch ein wenig in die Hosen, nach so vielen Chancen, die wir heute vergeben haben. Man hofft natürlich selbst, dass das Spiel viel früher entschieden ist. Und dann denkt man, wenn die Stürmer das Ding nicht machen wollen, dann mache ich das“, sagte ein überglücklicher Scherder nach Abpfiff.

Ziel: Schlendrian weiterhin vermeiden

Was bleibt nach diesem Spieltag? Die Preußen haben gezeigt, dass sie in der 3. Liga vorne mitmischen können. Nur nicht abheben und immer einen kühlen Kopf bewahren. Gelernt hat der SCP sicher auch aus der Saison 2012/2013. Auch damals stand man ganz oben in der Tabelle und am Ende musste man sich mit Platz vier begnügen. Dominik Schmidt trifft es auf den Punkt: "Ich glaube, es war eine ähnliche Ausgangslage. Man hat so etwas natürlich immer im Hinterkopf. Aber das ist auch richtig so, denn damit verhindern wir den Schlendrian.“ Fakt ist: Auch nach dem 18. Spieltag ist es an der Tabellenspitze der 3. Liga so eng wie nie. Ganze vier Punkte trennen die Preußen zum Tabellenelften Dynamo Dresden. Am nächsten Samstag geht es gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Dann kann die Herbstmeisterschaft perfekt gemacht werden.

 

   

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