Rückschlag für Aue: "Müssen alle in den Spiegel schauen"

Drei Siege und ein Unentschieden konnte Erzgebirge Aue unter Trainer Carsten Müller zuletzt verbuchen, beim 2:3 gegen den SC Verl setzte es am Sonntag nun die erste Niederlage unter dem 52-Jährigen. Ein Rückschlag für die Veilchen, die damit Vorletzter bleiben. Die Reaktionen fielen entsprechend deutlich aus.

"Eine Halbzeit zum Vergessen"

Acht Minuten vor dem Ende wurde es nochmal spannend: Nach Vorlage von Maximilian Thiel erzielte Boris Tashchy das 2:3 aus Auer Sicht und brachte die Veilchen damit nochmal ran. Doch der Treffer kam zu spät, sodass der Zweitliga-Absteiger erstmals nach vier Partien wieder als Verlierer vom Platz ging. Eine unnötige und bittere Niederlage, hatte Marvin Stefaniak den FCE doch bereits nach vier Minuten in Führung gebracht. Binnen sieben Zeigerumdrehungen kassierte Aue danach jedoch zwei Gegentore (9. / 16.) und gab die Partie damit aus der Hand.

"Wir müssen alle in den Spiegel schauen und uns fragen, ob wir alles dafür getan haben, die Führung auszubauen oder zu halten", kritisierte der Torschütze bei "MagentaSport". Den Worten von Müller zufolge muss die Frage des 27-Jährigen wohl eher mit ’nein' beantwortet werden: "In den ersten 45 Minuten haben wir es nicht verstanden, unsere Idee von Fußball auf den Platz zu bringen", bemängelte er. "Wir waren in entscheidenden Momenten einfach viel zu weit weg vom Gegner und immer einen Schritt zu spät." Kurzum: "Eine Halbzeit zum Vergessen." Doch warum gab die frühe Führung keine Sicherheit? "Der Gegner hat es gut gemacht, während wir die Zweikämpfe nicht mit genügend Intensität geführt haben. Das haben wir schon direkt nach dem Tor gemerkt. Wir müssen uns die Frage stellen, warum wir es nicht geschafft haben."

Müller will Fehler in "aller Ehrlichkeit ansprechen"

Immerhin: Nach der Pause, in der Müller "klare Worte" gefunden habe, stimmte die Einstellung dann. "Wir waren darum bemüht, dem Spiel eine Wendung zu geben, das kann ich der Mannschaft nicht absprechen." Doch anstatt den Ausgleich zu erzielen, gab es zwei weitere Nackenschläge: Erst sah Majetschak für ein Foul gegen Grodowski Gelb-Rot (70.), sodass Aue fortan in Unterzahl war, dann schlug es zum dritten Mal an diesem Nachmittag im Kasten von Torhüter Martin Männel ein (70.). "Wir hätten es nicht verdient gehabt, drei Punkte mitzunehmen", fand Müller deutliche Worte, war aber dennoch weit davon entfernt, den Stab über die Mannschaft zu brechen: "Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Daher werden wir uns jetzt nicht auseinander dividieren."

Gleichwohl werde der 52-Jährige die Fehler seines Teams "in aller Ehrlichkeit ansprechen", wie er ankündigte. Denn durch die Niederlage bleibt Aue unter dem Strich – und könnte am Montag sogar wieder auf den letzten Tabellenplatz abrutschten, sollte Bayreuth beim Halleschen FC gewinnen. "Schnell abhakten und weitermachen", gab Stefaniak als Devise aus. "Es fehlt gar nicht viel." Unter Beweis stellen können es die Veilchen am kommenden Samstag. Allerdings gastiert mit der SV Elversberg dann niemand geringes als der Tabellenführer im Erzgebirgsstadion.

   

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