Rettet sich Schweinfurt noch? Historie verheißt nichts Gutes

Zehn Spiele, neun Niederlagen und Tabellenletzter: Dass dem 1. FC Schweinfurt nach dem Aufstieg keine einfache Saison bevorstehen würde, war zwar erwartet worden. Doch dass es so schlecht laufen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Noch ist der Klassenerhalt möglich, allerdings verheißt die Historie nichts Gutes.

Zwölf von 17 Tabellenletzten stiegen ab

Auf acht Punkte ist er inzwischen angewachsen, der Rückstand der Schnüdel auf das rettende Ufer. Zwar sind in den ausstehenden 28 Partien noch satte 84 Punkte zu vergeben, allerdings benötigen die Unterfranken ab sofort einen Punkteschnitt von etwa 1,5 pro Partie, um am Ende der Saison auf die Marke von 46 Punkten zu kommen. Diese Anzahl von Zählern hat in der Historie der 3. Liga bislang immer zum Ligaverbleib gereicht. Allerdings verheißt der Blick in die Drittliga-Historie nichts Gutes.

Denn noch nie konnte sich ein Team, das nach zehn Spieltagen maximal vier Punkte auf dem Konto hatte, noch retten. Hinzukommt: Von den 17 Teams, die nach Spieltag 10 auf dem letzten Tabellenplatz standen, sind zwölf Mannschaften abgestiegen. Nur Dortmund II (2012/13), Mainz II (2014/15), Braunschweig (2018/19), Magdeburg (2020/21) und Osnabrück (2024/24) konnten sich noch retten, hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits mindestens doppelt so viele Punkte auf dem Konto.

Unruhe in den sozialen Netzwerken

Da überrascht es nicht, dass in den sozialen Netzwerken bereits Untergangszenarien heraufbeschworen werden. Sehr zum Unverständnis von Geschäftsführer Markus Wolf. "Da wird so getan, als hätten wir alles falsch gemacht", wird der 57-Jährige in der "Main-Post" zitiert. Der Schnüdel-Macher sah sich daher sogar genötigt, sich auf den sozialen Netzwerken in die Diskussion einzuschalten. "Was mich nervt, sind diese Schlaumeier mit keinerlei Hintergrundwissen." Wolf verweist unter anderem auf eine Statistik, nach welcher der FC05 zu den Teams mit den wenigsten Ballverlusten gehört.

Das ist zwar korrekt, allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass die Schnüdel auf der anderen Seite die wenigsten Ballgewinne aller Teams haben und die zweitwenigsten Ballberührungen im Strafraum aufweisen. Nur sieben Tore bedeuten zudem die schwächste Offensive, 27 Gegentore die schlechteste Defensive. Besonders alarmierend: Allein in den letzten 30 Minuten mussten die Schnüdel bereits 17 Gegentore hinnehmen. Gegen Verl waren es zuletzt derer zwei, wodurch der Aufsteiger das Spiel nach Führung noch aus der Hand gab. Trotz der bislang schwachen Ausbeute in dieser Saison genießt Trainer Victor Kleinhenz weiterhin das Vertrauen, muss nach der Länderspielpause nun allerdings Ergebnisse liefern, damit das rettende Ufer nicht schon frühzeitig in weite Ferne rückt. In jedem Fall müsste Schweinfurt für den Klassenerhalt Historisches schaffen.

   

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