Remis für Lieberknecht "wie ein Sieg" – Sorge um Stoppelkamp

Details waren für Torsten Lieberknecht letztlich mehr oder weniger unwichtig. Nach dem glücklichen 1:1 gegen den Aufstiegsrivalen Würzburger Kickers zählte für den Coach von Spitzenreiter MSV Duisburg nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage am Ende einzig die weiterhin gute Ausgangsposition im Rennen um den Sprung in die 2. Liga. Sorgen gibt es derweil um Moritz Stoppelkamp.

"Einen starken Konkurrenten auf Distanz gehalten“

"Das Unentschieden fühlte sich für uns wie Sieg an", resümierte Lieberknecht auf der Pressekonferenz nach Spielende und verwies auf die Tabellenkonstellation: "Wir haben einen sehr starken Konkurrenten auf Distanz gehalten." Vier Punkte Vorsprung haben die Zebras an der Tabellenspitze auf die Mainfranken und auch Hansa Rostock als momentan aussichtsreichste Kandidaten für den Relegationsplatz. Lieberknechts Erleichterung "nach einer Wahnsinnsenergieleistung" über den späten Ausgleich durch "Joker“ Sinan Karweina in der zweiten Minute der Nachspielzeit war umso größer, "weil wir wussten, dass wir viel investieren mussten, aber keinen guten Tag gehabt haben“.

Den Leistungsknick drei Tage nach dem durchaus imponierenden 3:1-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern führte Duisburgs Trainer am Ende der zweiten Englischen Wochen nacheinander besonders auf die zunehmenden Auswirkungen der Terminhatz nach der Corona-Unterbrechung zurück: "Wir waren aus Kaiserslautern erst um vier Uhr nachts wieder zurück und mussten solch ein Spiel ohne Regeneration bestreiten. Man sieht in den Zweikämpfen, dass sie nicht mehr mit der normalen Intensität geführt werden, denn da sind schon koordinative Probleme zu erkennen."

Seitenhieb Richtung DFB

Auch die frühe Verletzung von Kapitän Moritz Stoppelkamp (28.) spiegelt aus Lieberknechts die enormen Belastungen für die Spieler wider. "Er hat einen kleinen Stich gespürt. Es gibt noch keine Prognose, aber ich befürchte einen Muskelfaserriss", beschrieb der Ex-Profi erst noch nüchtern die Sorgen um seinen Führungsspieler und redete sich danach fast in Rage: "Es geht eben auf die Gesundheit der Spieler, wenn man entscheidet, die Saison, wenn auch verständlich, mit allem durchzuziehen. Es gibt da einige Leute, die da mal zuhören sollten statt nur hinter dem Schreibtisch zu sitzen." Sollte sich Lieberknechts Befürchtung bei Stoppelkamp bestätigen, müsste Duisburg auf seinen Kapitän und Top-Torjäger (14 Tore, neun Vorlagen) vorerst verzichten – es wäre ein bitterer Ausfall zur entscheidenden Phase der Saison. Immerhin hat der MSV vor dem Derby am Mittwoch beim KFC Uerdingen nun einen Tag länger Pause als zuletzt. Außerdem können die Meidericher praktisch mit der Straßenbahn nach Düsseldorf fahren.

An das Nachbarschaftsduell verschwendete Lieberknecht allerdings noch keinen Gedanken und zollte vielmehr seiner Mannschaft zunächst noch für den wichtigen Kraftakt gegen Würzburg "großen Respekt. In der Pause habe ich den Spielern nach dem Würzburger Tor gesagt, dass sie nach dem besonderen Spiel in Kaiserslautern noch einmal eine besondere Leistung zeigen und noch eine Schippe drauflegen müssen". Für die Belohnung sorgte der eingewechselte Karweina. "Fast hätte ich der Sieg gesagt, aber auch das Unentschieden fühlt sich schöner an als mein Tor“, sagte der 21-Jährige nach seinem ersten Saisontreffer im "Telekom"-Interview: "Der Punkt ist wegen der Tabelle sehr wichtig für uns."

   

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