Rafati: Mielitz hätte gegen Magdeburg Rot sehen müssen

Beim 2:4 gegen den 1. FC Magdeburg kassierte Viktoria Köln am Dienstagabend eine überaus bittere Pleite – hatte aber Glück, dass Torhüter Sebastian Mielitz weiterspielen durfte.
"Nicht nachvollziehbar"
70 Minuten waren gespielt, als Magdeburgs Luka Sliskovic nach einem Steilpass frei durch war. Um den Angriff zu unterbinden, kam Mielitz aus seinem Tor und räumte den Angreifer außerhalb des Strafraums ab. Eine Karte gab es nicht, stattdessen ließ Schiedsrichter Patrick Kessel weiterspielen – nach Ansicht von liga3-online.de-Experte Babak Rafati eine Fehlentscheidung:
"Das Foulspiel ist absolut unstrittig. Warum der Schiedsrichter überhaupt nicht pfeift, ist nicht nachvollziehbar. Zudem ist das eine Vereitelung einer Torchance (Notbremse), sodass es neben dem fälligen Freistoß für Magdeburg auch die rote Karte gegen Mielitz hätte geben müssen. Sliskovic wäre am Keeper vorbei gewesen und hätte nur noch einen Verteidiger in der Mitte vor sich gehabt. Das wäre genauso, als wenn der Angreifer nur noch den Torwart vor sich hätte. In der Dynamik und aufgrund der kurzen Entfernung zum Tor hätten die anderen zwei Verteidiger, die sich im Moment des Vergehens hinter Sliskovic befinden, nicht mehr entscheidend eingreifen können. Eine klare Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen."
Köln in Lübeck gefordert
Glück also für die Viktoria, dass Kessel nicht pfiff und Mielitz somit im wichtigen Kellerduell in Lübeck (Samstag, 14 Uhr) auflaufen darf. Es war bereits die 13. Fehlentscheidung gegen den 1. FC Magdeburg in dieser Saison – häufiger wurde kein anderes Team benachteiligt. Köln profitierte auf der anderen Seite bereits zum 16. Mal von einer Fehlentscheidung gegen den Gegner – ebenfalls Spitzenwert.
Großen Einfluss auf das Spiel hatte die Szene unterdessen nicht, stand es zum Zeitpunkt des Foulspiels doch bereits 3:1 für Magdeburg. Für Mielitz wäre es indes bereits der zweite Platzverweis in dieser Saison gewesen, nachdem er schon im November gegen Saarbrücken glatt Rot gesehen hatte.