DFB-Pokal: Wollitz hofft auf "außergewöhnlichen Abend"
Als einzig verbliebener Drittligist ist Energie Cottbus am Dienstagabend in der zweiten DFB-Pokalrunde gefordert (20:45 Uhr). Mit Bundesligist RB Leipzig haben die Lausitzer zwar einen überaus schweren Gegner erwischt, dennoch hofft Trainer Claus-Dieter Wollitz auf einen "außergewöhnlichen Pokalabend" – und kündigte einen mutigen Auftritt an.
Stimmung "wie es sie noch nicht gegeben hat"?
Keine Frage: Gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga ist Energie der "klare Außenseiter", wie Wollitz bei der Spieltags-Pressekonferenz am Sonntag betonte. "Wenn es normal läuft, werden wir verlieren." Doch die Lausitzer wollen alles daran setzen, dass es eben nicht normal läuft. "Die Chancen sind gering, aber wir können dafür sorgen, dass die Chancen im Spiel größer werden", so der 60-Jährige. "Dafür brauchen wir eine perfekte Organisation, eine perfekte Balance und die richtige Aufstellung."
Der FCE will sich weder verstecken, noch eingeschüchtert in die Partie gegen die Sachsen gehen, die den FC Augsburg am Samstag mit 6:0 besiegen konnte. "Das macht es nicht einfacher, aber ich wünsche mir, dass es ein außergewöhnlicher Abend wird. Wir wollen das Spiel nicht nur genießen." Das Motto lautet: "Feuer frei und alles rauspusten." Wollitz freut sich auf ein Fußballfest und eine Stimmung, "wie es sie hier noch nicht gegeben hat". Die Voraussetzungen dafür sind durchaus gegeben, schließlich ist das Stadion mit 19.700 Zuschauern restlos ausverkauft.
Weitere 850.000 Euro winken
Erstmals nach 15 Jahren ist Energie wieder in der zweiten Pokalrunde dabei. Sollte die Sensation gelingen, würde dies angesichts einer zusätzlichen Prämie von rund 850.000 Euro auch den klammen Kassen in der Lausitz guttun. "Das würde extrem helfen", sagte Wollitz und betonte, dass zum einen in die Infrastruktur und zum anderen in weiteres Personal hinter den Kulissen investiert werden könnte. Darüber hinaus könnte ein Teil des Geldes in den Abbau von Altverbindlichkeiten genutzt werden.
Im Hinblick auf das Personal gibt es neben Stammkeeper Elis Bethke, Jonas Hofmann und Ted Tattermusch keine weiteren Ausfälle, wenngleich der Einsatz von Erik Engelhardt noch offen ist, nachdem er am Samstag gegen Havelse angeschlagen vom Platz musste. "Es wird natürlich alles versucht, ihn spielfähig zu bekommen", so Wollitz, der ungerne auf den Stürmer verzichten würde, traf dieser doch in den letzten sechs Partien in Serie. "Es darf aber keine Experimente geben. Nur, wer zu 100 Prozent fit ist, wird spielen." Im Tor wird dem Coach zufolge wohl keinen Wechsel geben, sodass Stammkeeper Marius Funk und nicht Alexander Sebald, der gegen Hannover 96 zum Helden avanciert war, spielen wird. Wie man als Drittligisten einen großen Gegner besiegt, das hat Arminia Bielefeld in der letzten Saison vorgemacht. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir zu Bielefeld II werden", so Wollitz.