Platz 2! Langsam wird es ernst in Regensburg

Der SSV Jahn mischt kräftiger im Aufstiegsrennen mit als gedacht und eroberte nach dem 3:1 gegen Bremen II fünf Spieltage vor Schluss den zweiten Tabellenplatz. Doch erneut gibt es einen Ausfall zu verkraften…

Jahn hat alles im Griff

Nach der Anfangsviertelstunde, in der sich die Teams noch abtasteten, hatte die Mannschaft von Cheftrainer Heiko Herrlich deutlich Oberwasser und erspielte sich zahlreiche Chancen. Mit einer ersten scheiterte noch Benedikt Saller (23.), der Werder-Torhüter Zetterer nicht überwinden konnte. Doch Kolja Pusch machte es mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 25 Metern besser (28.) – die verdiente Führung für den SSV. Jann George (31.) und Marco Grüttner (46., 47.) hätten früher noch auf 2:0 erhöhen können, am Ende war es Erik Thommy per Kopf (55.). Wenige Minuten später war es dann erneut Pusch, der mit einem Tor der Marke „Tor des Monats“ auf 3:0 stellte (61.). Eine klare und verdiente Führung für die Oberpfälzer, die die Bremer Bundesligareserve komplett im Griff hatten.

Doch danach schaltete der Jahn einen Gang runter, was die Gäste postwendend mit dem 3:1 bestraften: Manneh hatte keine Mühe, Jahn-Keeper Pentke freistehend zu überwinden (63.). Anschließend wollte Bremens U23 noch mehr, spielte auf den Anschluss – doch Käuper (73.) und Manneh (83.) scheiterten an Philipp Pentke. Ein Umstand, der Jahn-Trainer Herrlich sauer werden ließ: "Direkt im Gegenzug bekommen wir das 3:1, man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft einen Schalter umlegt und denkt, dass es jetzt auch mit 80 Prozent reicht. Und genau dann wurde Bremen stark, das ärgert mich maßlos!“

Nandzik droht länger auszufallen

Nichtsdestotrotz war der Erfolg am Ende hochverdient, der Sprung auf Platz zwei die Folge von konstanten Leistungen in den letzten Wochen. Und dennoch gab es einen Wermutstropfen: Jahn Regensburg wird im spannenden Saisonfinale auf einen weiteren Spieler verzichten müssen. Alexander Nandzik musste in der 52. Minute verletzt ausgewechselt werden, der Linksverteidiger zog sich ohne Fremdeinwirkung eine Muskelverletzung zu – ein schwerer Verlust für die Ostbayern, die derzeit auch auf Stammspieler wie Oliver Hein oder Andreas Geipl verzichten müssen, insgesamt befinden sich sieben Spieler im Lazarett! "Es ist ärgerlich, dass wir ein weiteres Mal einen Spieler verloren haben. Das ist in unserer Situation bitter, ich kann mich über den Sieg nicht richtig freuen.“

Bisher konnten die Ausfälle wichtiger Spieler kompensiert werden, eine geschlossene Mannschaftsleistung war stets der Schlüssel zum Erfolg. Wenn im Saisonendspurt weiter mehrfach gepunktet werden soll, wird sich die Jahnelf weiter strecken müssen, um auch diesen Ausfall aufzufangen. Der Aufstieg wird weiterhin nicht als Ziel ausgegeben, trotz Platz zwei und dem direkten Aufstiegsplatz: "Es sind noch 15 Punkte zu holen – und ich glaube nicht, dass uns irgendjemand etwas schenkt. Es wäre sehr schwer, alle Spiele zu gewinnen. Natürlich werden wir auch nicht alle Spiele 0:5 verlieren, aber es ist alles offen in der Liga. Wir konzentrieren uns nur auf das nächste Spiel, das wird schwer genug. Hochrechnungen bringen nichts, wir sollten auf dem Boden und bescheiden bleiben. Gerade aufgrund der letzten 20 Minuten.“ Diese haben wiedermal gezeigt, dass die Regensburger, wenn sie nicht über die vollen 90 Minuten Vollgas geben, auch gegen Abstiegskandidaten Probleme kriegen können. Oder wertvolle Punkte in der Schlussphase verlieren können.

   
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