Pick im Interview: "Das war hoffentlich ein Wachmacher"

Elf Torbeteiligungen in elf Spielen: Die Rückkehr von Florian Pick in die 3. Liga verlief erfolgreich. Auch dank seiner Treffer und Vorlagen ist der 1. FC Saarbrücken nach dem 11. Spieltag Tabellendritter und mischt oben mit. Mit liga3-online.de spricht Pick über seine ersten Monate in Saarbrücken, Überraschungen in der bisherigen Saison, das jüngste 2:4 gegen den SC Verl und die kommende Begegnung bei seinem Ex-Klub FC Ingolstadt.

"Waren vom Kopf her nicht wirklich da"

liga3-online: Der 1. FC Saarbrücken rangiert nach dem 11. Spieltag auf Platz drei. Wie bewerten Sie Ihre ersten Monate beim FCS, Herr Pick?

Florian Pick: Ich habe mich schnell gut zurechtgefunden, kenne die 3. Liga schließlich noch von früher. Dass ich mit bisher sieben Toren und vier Assists schnell meine Qualität unter Beweis stellen konnte, freut mich nach der für mich nicht einfach gelaufenen zurückliegenden Saison in der 2. Bundesliga sehr.

Wie war für Sie die Rückkehr in die  3. Liga – gibt es etwas, das sich im Vergleich zu früher verändert hat?

Ich musste mich schon wieder umgewöhnen, weil in der 3. Liga ein etwas anderer Fußball gespielt wird. Verändert hat sich nicht viel. Es ist weiterhin so, dass die halbe Liga aufsteigen will und auch das Potential dazu hat. Fast jede Partie ist sehr eng und umkämpft, es wird sich nichts geschenkt.

Mit welchen Eigenschaften würden Sie die 3. Liga beschreiben?

Zweikampfbetont. Aggressiv. Aber auch fehlerbehafteter als andere Ligen. Das heißt: Es passieren mehr individuelle Fehler. Die dann aber auch oft direkt bestraft werden.

Zuletzt gab es ein 2:4 zuhause gegen den SC Verl. In den Medien war die Rede von einer "überraschend schwachen" Leistung. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Wir waren vom Kopf her nicht wirklich da, nicht giftig und aggressiv genug und haben die Zweikämpfe zu wenig angenommen. Dagegen hat der SC Verl ein überragendes Spiel gemacht und verdient gewonnen. Es war für uns hoffentlich noch einmal ein Wachmacher für die kommenden Wochen.

 

"Damit beginnen, auswärts mehr zu punkten"

Den letzten Sieg gab es vor über einem Monat gegen Schlusslicht 1. FC Schweinfurt (2:1), darauf folgten drei Remis und die Niederlage gegen Verl. Was muss besser werden, um zurück in die Spur zu finden?

Wir wollen zunächst einmal wieder über eine gewisse Kompaktheit kommen. Die Abstände besser einhalten. Gegen Verl standen wir zu offen und haben es dem Gegner zu einfach gemacht. Wir müssen besser gegen den Ball arbeiten und konsequenter sein. Vorne fehlte zuletzt ein wenig Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit. Auch ich selbst habe einige Chancen liegen gelassen. Aber ich mache mir darüber nicht allzu viele Gedanken und weiß, dass es wieder besser wird.

Mit Blick auf die Tabelle: Was überrascht Sie – und was haben Sie genau so erwartet?

Duisburg hat mich sehr überrascht. Vor der Leistung des MSV kann ich nur den Hut ziehen. Das Trainerteam und die Mannschaft machen einen sehr guten Job. Die Leistungen sind sehr erwachsen und konstant. Ich denke nicht, dass sich Duisburg diese Saison Sorgen um den Abstieg machen muss und kann mir vorstellen, dass der MSV oben bleibt. Stärker erwartet hätte ich 1860 München und Rot-Weiss Essen. Vor allem 1860 hängt noch etwas hinterher. Aber das alles zeigt mal wieder, wie unberechenbar und spannend die 3. Liga ist. Es kann alles passieren.

Weiter geht’s am Samstag mit der Partie beim FC Ingolstadt – einem Ihrer Ex-Klubs. Auf was für eine Begegnung stellen Sie sich ein?

Ingolstadt ist mit zuletzt zwei Siegen im Aufwind. Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften spielerisch überzeugen wollen. Wir möchten damit beginnen, auswärts mehr zu punkten. Bisher waren wir zuhause deutlich erfolgreicher.

Sie spielten in den vergangenen Jahren in der Bundesliga und 2. Bundesliga: Soll es für Sie dort noch einmal hingehen?

Gerade ist es für mich erst einmal wichtig, zu alter Stärke zurückzufinden. Saarbrücken gibt mir die Möglichkeit dazu und bisher geht der gemeinsame Plan voll auf. Daran möchte ich in den nächsten Monaten anknüpfen. Ich will dem Team helfen und Spiele entscheiden. Wie es dann perspektivisch für mich weitergeht, werden wir sehen. Auf lange Sicht wäre es sicher schön, noch einmal höher zu spielen. Auch das Ausland ist eine interessante Option. Als Fußballer ein anderes Land und die dortige Kultur kennenzulernen ist ein kleiner Traum von mir.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button