"Nur wir sind dafür verantwortlich": Wollitz hadert mit Niederlage

In Verl sah Energie Cottbus nach dem Führungstreffer durch Engelhardt (58.) lange wie der sichere Sieger aus, ehe der Sportclub die Partie mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten (79. / 81.) drehte. Trainer Claus-Dieter Wollitz haderte mit der Pleite – und vermisste das Fingerspitzengefühl bei der gelb-roten Karte (83.).
Ärger über gelb-rote Karte
Wie der FCE trotz Führung noch verlieren konnte? Für Wollitz war die Sache klar: "Wir waren nachlässig", sagte er im "MagentaSport"-Interview. "Es geht mit einer kurz ausgeführten Ecke los, da haben wir im Sechzehner keine Zuordnung mehr". So kam nach 79 Minuten das 1:1 zustande. Und beim 1:2 nur wenige Sekunden später "verlieren wir den Ball im Mittelfeld und verteidigen dann auch nicht mehr." So stand am Ende eine "sehr ärgerliche" Niederlage, "für die wir nur selbst verantwortlich sind", machte Wollitz klar. "Denn wir waren nach der Halbzeit griffig, und der Matchplan wäre eigentlich komplett aufgegangen." Hätten sich nicht die erwähnten Nachlässigkeiten eingeschlichen.
Doch obwohl Wollitz die Gründe für die Niederlage klar bei seiner Mannschaft suchte, ging er direkt nach Spielende auch nochmal auf Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zu. "Ich habe ihn gefragt, ob es bei der gelb-roten Karte (gegen Nyamekye Awortwie-Grant; d. Red.) keine andere Bemessungsgrundlage geben könnte." Wie der FCE-Coach ausführte, habe der 20-Jährge im kompletten Spiel kein einziges Foul begangen. Für das erste gab es dann direkt Gelb. Allerdings musste Wollitz einräumen, dass das für sich betrachtet schon korrekt war.
Und weil der Abwehrspieler bereits in der ersten Halbzeit wegen Ballwegschlagens verwarnt worden war, gab es Gelb-Rot, sodass Cottbus anschließend in Unterzahl war. "Natürlich darf er den Ball nicht weghauen, das weiß ich auch. Aber er macht nur ein Foulspiel." Wollitz vermisste das Fingerspitzengefühl: "Es geht ja nur noch nach Regeln. Die Schiedsrichter haben keine Freiheiten mehr, dann kriegen sie Punkte abgezogen."
Energie verpasst Platz 3
In der letzten Saison sei Energie Cottbus die fairste Mannschaft der Liga gewesen. Auch das hatte Wollitz dem Schiedsrichter in der Hoffnung auf Berücksichtigung mitgeteilt – jedoch ohne Erfolg. Insgesamt hätten der Unparteiische und sein Gespann aber eine "gute Leistung" gezeigt, war der 60-Jährige weit davon entfernt, den Grund für die Niederlage in irgendeiner Form beim Schiedsrichter zu suchen.
"Ich möchte mich fußballerisch wehren, ich möchte mich läuferisch wehren, ich möchte mich taktisch wehren", so Wollitz, dessen Team durch die Niederlage die perfekte Englische Woche sowie den Sprung auf Platz 3 verpasst hat. Nun geht es direkt in eine weitere Englische Woche, zum Auftakt in diese trifft der FCE am kommenden Freitag auf die U21 des VfB Stuttgart – und will sich dort nicht wieder derartige Nachlässigkeiten erlauben wie gegen Verl.