"Nicht unser Anspruch": Dynamo verliert Anschluss nach oben

Ernüchterung bei Dynamo Dresden: Der Top-Favorit auf den Aufstieg findet sich dem ersten Drittel der Saison lediglich auf Platz 7 und damit im Mittelmaß wieder. Satte acht Punkte fehlen derzeit zu den direkten Aufstiegsplätzen, die Dynamo vorerst aus den Augen verloren hat.

"Unser Verschulden"

In der Nachspielzeit war Dynamo am Samstag gegen Saarbrücken drauf und dran, doch noch den Ausgleich zu erzielen: Doch erst lenkte FCS-Keeper Batz einen Knipping-Kopfball an die Latte, dann klärte Thoelke den Nachschuss von Weihrauch auf der Linie und kurz danach flog ein Kopfball des nach vorne geeilten Drljaca nur knapp am Tor vorbei. So stand am Ende nicht das achte Spiel in Folge ohne Niederlage zu Buche, sondern die erste Niederlage seit Mitte August. Über zwei Monate ungeschlagen zu bleiben, ist zwar eine durchaus ansehnliche Bilanz. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Dynamo nur eine der letzten fünf Partien gewinnen konnte.

Das führt nun dazu, dass die Sachsen auf den siebten Tabellenplatz abgerutscht und damit im Mittelmaß angekommen sind. Sehr zum Ärger von Stefan Kutschke: "Mittelmaß ist auf alle Fälle nicht unser Anspruch. Dass man da steht, ist nicht irgendwo dahergewürfelt, sondern unser Verschulden", sagt er in der "Bild". Was der 33-Jährige meint: Vom erhofften Offensivfußball war in den letzten Wochen nur phasenweise etwas zu sehen, auch gegen Saarbrücken erspielte sich die SGD nur zu Beginn sowie am Ende echte Chancen. "So richtig gefährlich vor das Tor zu kommen, da tun wir uns noch schwer", sagte Kapitän Tim Knipping beim Vereins-TV.

Anfang will von Aufstieg nichts wissen

Trainer Markus Anfang hatte derweil einen völlig anderen Eindruck: "Wir haben die erste Halbzeit fast nur in der gegnerischen Hälfte verbracht, haben permanent Druck ausgeübt und hatten gute Chancen." Entsprechend zeigte er sich mit der Leistung seiner Mannschaft insgesamt auch "absolut einverstanden" und merkte an, dass Saarbrücken aus zwei Chancen zwei Tore gemacht habe. "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, da ich den Eindruck hatte, dass wir besser waren." Problem für Dynamo: Am Ende zählt nur die Anzahl der Treffer und nicht der Ballbesitz-Anteil oder die Qualität der Chancen. Dennoch betonte Anfang erneut, dass er nicht vordergründig das Ergebnis bewerte, sondern das, "was die Jungs abgeliefert haben". Auch die Tabelle sei dementsprechend "komplett unwichtig", zumal er sich mit dem Team noch immer in einem Entwicklungsprozess befinde: "Wir haben gesagt, dass wir eine Mannschaft aufbauen, die konkurrenzfähig ist."

Die Erwartungen im Umfeld sind allerdings hoch, Platz 7 mit bereits acht Punkten Rückstand auf Platz 2 genügt den Ansprüchen an der Elbe nicht. Dass Dynamo nach dem Abstieg möglichst direkt zurück in die 2. Bundesliga will, dürfte Anfang bei Amtsantritt vor Saisonbeginn bewusst gewesen sein. Dennoch sagte er nun: "Ich weiß nicht, warum das Thema Aufstieg permanent diskutiert wird – das ist ein Weg." Dass die Rückkehr auf Anhieb gelingen wird, sei Wunschdenken. "Wir brauchen nicht jammern, sondern müssen daraus lernen und weitermachen", gab der 48-Jährige die Richtung für die kommenden Wochen vor. Vier Spiele warten in diesem Jahr noch. "Wir sollten mit einer guten Ausgangslage in die Winterpause gehen. Das Tabellenmittelfeld ist keine…", so Kutschke.

   

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