"Nicht ideal": Ziehl kritisiert späte Anstoßzeit in Unterhaching

Anders als vor der Länderspielpause eröffnet der 1. FC Saarbrücken den Spieltag dieses Mal nicht, sondern rundet ihn am Sonntagabend um 19:30 Uhr mit dem Auswärtsspiel in Unterhaching ab. An der späten Anstoßzeit übt Trainer und Manager Rüdiger Ziehl im Vorfeld Kritik.

"Daran muss man sich erstmal gewöhnen"

Durch den Wegfall des Montagsspiels wird seit dieser Saison am Sonntagabend um 19:30 Uhr gespielt. "Daran muss man sich erstmal gewöhnen", sagte Ziehl auf der Pressekonferenz am Freitag. Dabei ist es weniger die Anstoßzeit als solche, die der FCS-Coach kritisiert, sondern vor allem der logistische Aufwand. "19:30 Uhr ist einfach sehr spät, zumal der Weg sehr weit ist." 480 Kilometer legen die Saarländer pro Strecke zurück. "Das ist nicht ideal, auch nicht für unsere Fans", sagte Ziehl. 300 Anhänger werden den FCS begleiten. Um am späten Sonntagabend nicht noch die Heimreise antreten zu müssen, geht es für die Spieler erst am Montagvormittag zurück. Der Regeneration kommt das natürlich zugute, allerdings musste eine weitere Übernachtung gebucht werden, was für zusätzliche Kosten sorgt.

Doch als Alibi sollen die Umstände nicht herhalten: "Hinfahren und gewinnen", gab Tim Civeja als Motto aus und meinte, dass es der Anspruch des FCS sein müsse, das Spiel zu gewinnen. Auch Ziehl will natürlich drei Punkte mitnehmen, warnte aber: "Gegen einen Aufsteiger ist es nicht so leicht. Das haben wir am 1. Spieltag gesehen", spielte er auf das Remis in Ulm an. Bei der noch ungeschlagenen Spielvereinigung rechnet Saarbrückens Coach mit einem "harten Kampf", bei dem sein Team "viel laufen" und "ekelhaft sein" müsse. Gleichwohl sollen aber auch "spielerische Elemente" nicht zu kurz kommen gegen eine Mannschaft, die über eine Mischung aus erfahrenen und jungen, wilden Spielern verfüge.

Ziehl vor "schwierigen Entscheidungen"

Weil nur die beiden Langzeitverletzten Sebastian Jacob (Kreuzbandriss) und Julius Biada (Wadenverletzung) ausfallen, steht Ziehl vor "sehr schwierigen Entscheidungen". Vor allem im zentralen Mittelfeld, wo mit Luca Kerber, Richard Neudecker, Tim Civeja und Patrick Sontheimer gleich vier Spieler um zwei Plätze konkurrieren. Zuletzt hatten Kerber und Sontheimer die Nase vorne, während Neudecker – in der letzten Saison immerhin Topscorer – nur von der Bank kam. Auch die Wahl zwischen Julian Günther-Schmidt und Calogero Rizzuto im rechten Mittelfeld sei eine "Luxussituation", sagte Ziehl. "Dass diese Konstellation nicht alle glücklich macht, ist klar. Aber im Training ist für jeden die Tür offen um zu zeigen: 'Ohne mich geht es nicht'."

Möglicherweise wird es eine Umstellung geben, weil Sontheimer unter der Woche mit Knie-Problemen kürzertreten musste. Mittlerweile ist der 25-Jährige aber wieder ins Training eingestiegen. Auch Bjarne Thoelke ist nach überstandenem Muskelfaserriss zurück. Ziehl zeigte sich "froh" darüber und betonte: "Er ist definitiv jemand, der uns am Sonntag helfen wird." Für einen Einsatz von Anfang an sei es allerdings noch "zu früh". Der 45-Jährige hofft auf einen guten Auftritt seiner Mannschaft, wobei er nachschob: "Ich nehme auch drei Punkte, wenn wir schlecht spielen." So oder so: Mit einem Sieg im Gepäck würden sich die Reisestrapazen deutlich angenehmer gestalten lassen.

   

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