"Neidhart-raus"-Rufe beim SVW: "Der Trainer ist dann der Arsch"

Mit dem Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg wartet am Dienstagabend ein echtes Highlight auf den SV Waldhof Mannheim. Doch von Euphorie kann bei den Kurpfälzern nach der 2:3-Niederlage beim SC Freiburg II wahrlich keine Rede sein, sogar vereinzelte "Neidhart-raus"-Rufe waren zu vernehmen. Der 54-Jährige war bedient.

Erschreckende Auswärtsbilanz

Katastrophal, chaotisch, nicht drittliga-tauglich: Es gibt viele Begriffe, die das Auftreten des SV Waldhof Mannheim beim Auswärtsspiel in Freiburg kurz nach der Pause beschreiben. Aus einer 1:0-Führung wurde binnen sieben Minuten ein 1:2-Rückstand, und auf den 2:2-Ausgleich kassierte der SVW fast im direkten Gegenzug den dritten Gegentreffer. Während Kapitän Marcel Seegert sich "verarscht" vorkam, hatte Neidhart von "Vollchaos" gesprochen – und musste sich nach Anpfiff erstmals in dieser Saison vereinzelte "Neidhart-raus"-Rufe anhören. "Der Trainer ist dann eben der Arsch der Nation, der für alles verantwortlich ist", sagt der 54-Jährige in der "Rhein-Neckar-Zeitung" dazu.

Dass der Frust bei den Anhängern groß ist, verwundert nicht, liest sich die Auswärtsbilanz doch erschreckend und besorgniserregend zugleich: Nur ein Punkt aus sechs Spielen, zuletzt fünf (!) Niederlagen in Folge bei 6:18 Toren. Kein anderes Team tritt auf fremden Plätzen derart schwach auf wie der SV Waldhof. Und wären die Mannheimer im krassen Gegensatz zur eklatanten Auswärtsschwäche nicht das beste Heimteam (sechs Siege aus sechs Spielen), wäre der angepeilte Aufstieg wohl schon jetzt in weiter Ferne. So aber liegt der Waldhof nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz, zu einem direkten Aufstiegsrang fehlen hingegen allerdings schon sechs Punkte.

Qualität? "Auf jeden Fall besser als Platz acht"

Doch klar ist: Präsentieren sich die Buwe in den nächsten Wochen weiterhin auswärts so schwach, sind die ambitionierte Ziele nicht zu erreichen. Auch für Neidhart könnte es dann eng werden, wenngleich ihm die Verantwortlichen zuletzt das volle Vertrauen ausgesprochen hatten. "Wir müssen jetzt eine Serie starten, ansonsten wird es eng", wird Alexander Rossipal im  "Mannheimer Morgen" zitiert. Der 26-Jährige sagt: "Wenn ich unsere Qualität sehe, sind wir auf jeden Fall besser als Platz acht."

Den Beweis dafür muss der Waldhof allerdings erst noch erbringen. Denn 21 Gegentore in zwölf Spielen ist nicht die Bilanz eines Aufstiegskandidaten – nur Meppen und Bayreuth haben noch mehr Treffer kassiert (22). Dass neben dem Pokalspiel gegen Nürnberg auch die nächsten beiden Ligaspiele gegen Essen und Dresden vor heimischer Kulisse stattfinden, sorgt nun für Erleichterung beim SVW. Und nach dem Gesetz der Serie müsste die Achterbahnfahrt dann erstmal wieder bergauf gehen – und die "Neidhart-raus"-Rufe verstimmen lassen. Doch falls es nun auch zuhause nicht mehr laufen sollte, steht dem Waldhof ein unruhiger Herbst vor der Tür.

   

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