Nachholspiel gegen Cottbus: Sechs-Punkte-Spiel für Chemnitz

Die 3. Liga legt über Ostern eine Verschnaufpause ein? Natürlich nicht! Während das Gros der Drittligisten im jeweiligen Landespokal gefordert ist, absolvieren der Chemnitzer FC und der FC Energie Cottbus ihre Nachholpartie vom 22. Spieltag (19 Uhr, live auf mdr.de). Dabei können die Himmelblauen nach dem jüngsten Auswärtssieg in Erfurt nachlegen und sich mit sechs Punkten aus zwei Spielen Luft im Abstiegskampf verschaffen. Und Trainer Sven Köhler weiß ganz genau, wie er das schaffen will.

Gunst der Stunde nutzen

Noch befindet sich der Kontrahent aus der Lausitz gegenüber dem CFC im Vorteil. Zumindest bis Gründonnerstagabend steht der FC Energie Cottbus mit 35 Punkten auf Rang 14, die Himmelblauen mit einem Zähler weniger zwei Plätze darunter. Egal wie das Spiel ausgehen mag, zumindest Cottbus wird danach eine andere Tabellenposition einnehmen. Bei Sieg oder Unentschieden geht der Weg nach oben, bei einer Niederlage nach unten. Und für Letzteres wollen die Schützlinge von CFC-Trainer Sven Köhler Sorge tragen. Immerhin wurde bereits das Hinspiel im Stadion der Freundschaft mit 1:0 gewonnen. Bis vergangenen Sonntag war dies der einzige Auswärtssieg der Sachsen. Erst unter Heine-Nachfolger Köhler gelang in Erfurt der lang ersehnte zweite Erfolg in der Fremde und damit verbunden der Sprung von einem Abstiegsplatz auf die „sicheren Plätze“ über dem Strich. Mit einem weiteren Sieg und damit sechs Punkten aus zwei Spielen (eine solche Serie ist dem CFC in dieser Saison nur am dritten und vierten Spieltag gelungen) würde der Abstand auf die Gefahrenzone ab Platz 18 drei Punkte betragen. Plus dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz von Werder Bremen II, der Stuttgarter Kickers, Wehen Wiesbaden und VfB Stuttgart II. Ein Umstand der am Ende auch noch relevant werden könnte.

Köhler befreit den CFC von taktischen Altlasten

"Die Mannschaft fühlt sich im 4-4-2-System recht wohl", sagte Sven Köhler unter der Woche gegenüber lokalen Pressevertretern. Bisher war der CFC stets im 4-5-1-System aufgetreten, eine Ausweitung auf zwei Spitzen geschah selten, da Anton Fink unter Karsten Heine in die Rolle des offensiven Mittelfeldspielers gepresst wurde. Der zweifache Torschützenkönig und Rekordtorjäger der 3. Liga erzielte in der Vorsaison beachtliche 17 Treffer. Im neuen Spieljahr steht Fink bisher bei elf Toren. Allerdings erzielte der gebürtige Bayer seit Ende November kein Tor mehr aus dem Spiel heraus. Einzig ein Elfmeter vor zweieinhalb Wochen beim VfB Stuttgart II stand für ihn in den letzten vier Monaten zu Buche. Doch dies war gestern. Durch die neue taktische Ausrichtung könnte der CFC praktisch aus dem Eff-Eff (Frahn-Fink) spielen. Mit einer sicheren Doppelsechs aus Jamil Dem und Tim Danneberg, die beide zuletzt mit ihren Toren in Erfurt den 2:0-Sieg sicherten, wird der zentrale Offensivblock abgesichert. Während mit Danneberg (27 Einsätze) und Dem (29 Einsätze) im zentralen defensiven Mittefeld eine gewisse Konstanz herrscht., sind die Außenbahnen bisher noch nicht eingespielt. Zwar kommt Philip Türpitz nach krankheitsbedingt verpasster Saisonvorbereitung auf 24 Einsätze, doch zeugen die bisher zwei Tore und vier Vorlagen von deutlich geringerer Durchschlagskraft als noch in der Vorsaison (7 Tore/5 Vorlagen). Nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre kann er die noch magere Bilanz vielleicht etwas aufbessern. Ein großes Sorgenkind ist und bleibt hingegen die linke Außenbahn. Zwar hat die Verpflichtung von Linksverteidiger Alexander Bittroff nach dem Jahreswechsel die Abwehr gestärkt, in der Offensive klemmt es dennoch. Zuletzt war hier Stefano Cincotta ein Lichtblick. In Erfurt zeigte der unter Heine selten berücksichtigte Außenbahnspieler gute Ansätze. Da der 25-Jährige allerdings die WM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft Guatemalas dem Abstiegskampf mit seinem Arbeitgeber vorzog, muss Sven Köhler auf dieser Position nun erneut umplanen. "Es besteht eine Abstellpflicht der Vereine, und es zu verbieten, wäre kontraproduktiv", meinte Köhler in den Medien zu Cincottas Länderspiel-Reise. Schließlich hat er damit eine Baustelle mehr zu bedienen. Denn mit Marc Endres fehlt der etatmäßige Abwehrchef aufgrund einer Gelb-Sperre. Während Endres durch Nils Röseler ersetzt werden dürfte, kann sich Linksaußen Eke Uzoma berechtigte Hoffnungen machen, als Cincotta-Ersatz einzuspringen. Und was gibt es besseres, als in Abwesenheit des Hauptkonkurrenten um den ersehnten Stammplatz zu punkten?

   

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