Nach Innenraum-Sturm in Osnabrück: RWE-Fan verurteilt

Ein Jahr und neun Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung: Das Amtsgericht Osnabrück hat einen Anhänger von Rot-Weiss Essen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Der 36-Jährige hatte beim Duell zwischen dem VfL Osnabrück und RWE am 15. Dezember 2024 mehrere Ordner verletzt sowie Polizisten beleidigt.

Faustschläge ins Gesicht

Das Kellerduell an der Bremer Brücke war bereits sportlich brisant gewesen, befanden sich beide Klubs doch im Abstiegskampf. Nach Abpfiff machten einige RWE-Fans ihrem Ärger Luft, darunter der nun Verurteilte aus Gelsenkirchen. Laut Polizeiinspektion Osnabrück kam es im Block K zu "körperlichen Auseinandersetzungen", nachdem sich Anhänger beider Vereine provoziert hatten. Der 36-Jährige soll gemeinsam mit weiteren Essener Fans die Fluchttore geöffnet und den Innenraum gestürmt haben.

Als Ordner eingriffen, soll der Mann mehrere von ihnen durch Faustschläge ins Gesicht verletzt haben. Hinzu kamen ein Schubser gegen einen Polizisten sowie Beleidigungen und Bespucken eines weiteren Beamten. Vier Polizisten wurden leicht verletzt, fünf Ordner mussten behandelt werden, zwei davon im Krankenhaus.

Stadionverbot, sonst Stadionverbot

In der Verhandlung zeigte sich der Angeklagte laut der Zeitung voll geständig. Das Gericht sah die Taten nach zahlreichen Zeugenaussagen – insbesondere von Polizisten – als erwiesen an und verhängte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Zusätzlich muss der Mann eine Geldstrafe zahlen und ein Anti-Aggressionstraining absolvieren; ein Bewährungshelfer wurde ihm ebenfalls zur Seite gestellt.

Für den 36-Jährigen gilt damit auch ein vom Deutschen Fußball-Bund verhängtes fünfjähriges Stadionverbot, das im Bewährungsbeschluss berücksichtigt wurde. Verschafft er sich während der Bewährungszeit Zugang zu einem Stadion, würde dies den Widerruf der Bewährung und damit eine Haftstrafe bedeuten.