Nach Horror-Start: Kaczmarek kündigt "harte Arbeit" an

Zwei Spiele, null Punkte und sage und schreibe 0:13 Tore – Tomasz Kaczmarek hat bei Fortuna Köln durch das 0:7 gegen den SV Wehen Wiesbaden und das folgende 0:6 bei der SpVgg Unterhaching den schlechtesten Einstand eines Trainers im deutschen Fußball erleben müssen. Der augenblickliche Abstiegsplatz für die Rheinländer soll nach dem Willen des Drittliga-Neulings jedoch nur eine Momentaufnahme sein.

"Mannschaft besitzt Charakter, sich unten herauszuarbeiten"

"Die Fortuna", sagt Kaczmarek im DFB-Interview, "hatte in der Vergangenheit auch immer mal wieder Phasen, in denen es nicht so gut lief. Dann ging es wieder bergauf. Die Mannschaft hat also schon bewiesen, dass sie den Charakter besitzt, um sich da unten herauszuarbeiten."

Seine Zuversicht zieht der Nachfolger des zum Zweitligisten SV Sandhausen gewechselten "Fortuna-Urgesteins" Uwe Koschinat aus vergleichbaren Erfahrungen auf einer seiner vorherigen Stationen vor gut zwei Jahren beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Bei den Schwaben wäre die Situation nach seinem Amtsantritt durch nur zwei Punkte aus den ersten fünf Spielen unter seiner Regie ähnlich schwierig gewesen, aber "trotzdem haben wir die Wende geschafft". Deswegen lautet Kaczmareks Motto für die Mission in Köln: "Die Aufgabe ist anspruchsvoll – aber machbar."

Bis zum nächsten Spiel nach der Länderspielpause gegen die ebenfalls kriselnden Würzburger Kickers will der 34-Jährige an der hohen Fehlerquote in den beiden vergangenen Begegnungen sowie einer veränderten Mentalität seiner Spieler arbeiten: "Das Krisenmanagement ist entscheidend. Man muss einen klaren Plan haben, diesen konsequent durchziehen. Neben harter Arbeit geht es auch um Disziplin und Verlässlichkeit", macht Kaczmarek seine Philosophie für die problematisch Lage der Südstädter klar.

"Alibis darf es nicht geben"

In der Vorbereitung auf das Duell mit Würzburg müssen sich die Fortuna-Spieler außer auf intensive Trainingseinheit auch auf radikal offene Gespräche einstellen. Es ginge, so Kaczmarek, "nur mit harter Arbeit. Darauf muss der Fokus liegen. Außerdem ist Ehrlichkeit wichtig. Wir müssen die Fehler offen und schonungslos ansprechen, uns auch gegenseitig mit der Wahrheit konfrontieren. Alibis darf es nicht geben." Klar sei zudem, "dass wir nur gemeinsam aus der Situation herauskommen."

Gegen die Kickers sollen auch schon erste Fortschritte der eingeleiteten Konsequenzen aus den beiden Debakeln zu erkennen sein, versprach Kaczmarek: "Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir uns komplett anders präsentieren und eine andere Leistung auf den Platz bringen werden als gegen Wiesbaden und in Unterhaching." Der gebürtige Breslauer rechnet mit einer kampfbetonten Partie: "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, für die es derzeit nicht gut läuft. Ein fußballerischer Leckerbissen wird das voraussichtlich nicht. Wir werden darauf optimal vorbereitet sein.“

Die jäh geplatzten Hoffnungen auf einen wenigstens halbwegs erfolgreichen Einstand auf seiner ersten Trainerstation in der 3. Liga haben den Polen keinesfalls an sich selbst zweifeln lassen. "Aus meiner Stuttgarter Zeit weiß ich, dass man sich aus solchen Situationen befreien kann. Ich stelle mich jedoch der Situation, sehe sie durchaus auch als persönliche Herausforderung. In mir gibt es eine extreme Motivation, die Wende zu schaffen", erklärte der Coach. Verzagen sei nach dem völlig verkorksten Start keine Option: "Der Blick geht nur nach vorne. Ich denke über Lösungen nach."

   
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