Warum die Ansprüche in Paderborn jetzt nicht steigen dürfen

Mit 7:1 schoss der SC Paderborn am vergangenen Samstag die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen aus dem heimischen Stadion und untermauerte die Tabellenführung damit eindrucksvoll. Nur eine Woche später gastiert der VfR Aalen in der Benteler-Arena. Nun ein ähnliches Spektakel zu erwarten, wäre ein Fehler. Ein Kommentar.
Ein 7:1 lässt sich nicht wiederholen
So berauschend das 7:1 auch war: Zum Alltag gehören solche Spiele nicht – schon gar nicht in der eng umkämpften 3. Liga. Und auch wenn der Kantersieg auf beeindruckende Art und Weise gezeigt hat, welche Power in der SCP-Offensive steckt, muss klar sein: Wiederholen lässt sich das Ergebnis nicht. Allein schon deswegen nicht, weil der VfR Aalen ganz anders verteidigen und sich wohl kaum derart viele Fehler leisten wird, wie es der junge Werder-Nachwuchs am vergangenen Samstag vor allem in der Anfangsphase getan hat. So platt es klingen mag: Gegen die Elf von Trainer Peter Vollmann geht es wieder bei 0:0 los – die sieben Tore aus dem Spiel gegen Bremen spielen dann keine Rolle mehr.
Überheblichkeit ist fehl am Platz
Und somit wäre es schlicht ein Fehler, wenn die Ansprüche im Umfeld nach der Gala nun steigen. Natürlich darf man wieder einen Sieg erwarten, muss sich aber auch mit einem knappen und spielerisch vielleicht wenig glanzvollen 1:0 zufrieden geben. Überheblichkeit ist trotz der Tabellenführung fehl am Platz und würde der Mannschaft außerdem ein falsches Signal senden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Heimsiege bis vor wenigen Wochen lange absoluten Seltenheitswert hatten. Die aktuelle Euphoriewelle darf somit nicht zu einer übertriebenen Erwartungshaltung führen – schon gar nicht im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Damit hat man sich in Paderborn schon einmal die Finger verbrannt. Die Gefahr, dass die Mannschaft nach dem furiosen Kantersieg abhebt, besteht – den Ausführungen von Trainer Steffen Baumgart zufolge – unterdessen nicht.