Nach Autounfall: Rückschlag bei FCS-Verteidiger Bretschneider

Mitte September war Saarbrückens Niko Bretschneider in einen schweren Autounfall verwickelt, seitdem ist der Verteidiger ohne Einsatz. Und ein zeitnahes Comeback deutet sich auch nicht an, da der 26-Jährige einen Rückschlag erlitten hat und sich derzeit auch nicht mehr im Training befindet. Derweil will der FCS beim Auswärtsspiel in Ingolstadt ein anderes Gesicht zeigen – auch, um der aktuellen Unruhe entgegenzutreten.
Erneute Probleme bei Bretschneider
Zumindest trainieren konnte Bretschneider nach seinem Autounfall zuletzt schon wieder, doch vorerst ist daran nicht mehr zu denken: "Er hat an der Halswirbelsäule und im Nackenbereich wieder Probleme bekommen", berichtete Trainer Alois Schwartz bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. "Daher haben wir ihn wieder aus dem Trainingsbetrieb genommen. Wir müssen da ein bisschen aufpassen."
Wann der Linksverteidiger auf den Platz zurückkehren kann, ist noch nicht abzusehen. Neben Bretschneider werden am Samstag beim Spiel in Ingolstadt auch die Langzeitverletzten Patrick Sontheimer, Sebastian Vasiliadis und Amine Naïfi ausfallen, zudem steht hinter Ersatzkeeper Jonas Nickisch (muskuläre Probleme) noch ein Fragezeichen. Dafür ist Elijah Krahn nach Rot-Sperre wieder dabei – und soll dazu beitragen, die 2:4-Pleite gegen den SC Verl am vergangenen Samstag wettzumachen.
Schwartz wünscht sich mehr Geduld und Ruhe
"Wir haben das aufgearbeitet", sagte Schwartz und betonte, dass die Mannschaft "sehr selbstkritisch" gewesen sei und der Finger in die Wunde gelegt worden sei. In Ingolstadt soll nun "eine andere Mannschaft" auf dem Platz zu sehen sein. Gleichwohl machte der FCS-Coach klar, dass in den letzten Wochen nicht alles schlecht gewesen sei – gerade auch vor dem Hintergrund der holprigen Vorbereitung samt schleppender Kaderplanung.
Generell wünscht sich der 58-Jährige mehr Ruhe und Geduld im Umfeld: "Geduld ist eine Tugend, die man erlernen muss. Geduld ist hier nicht so angesagt, aber ich habe sie." Saarbrückens Coach nannte auch ein Beispiel: "Wenn man ein Spiel gewonnen hat, ist man eigentlich Champions-League-Sieger. Wenn man ein Spiel verloren hat, spielt man in der Kreisklasse." Dass sich der eine oder andere Spieler von der Unruhe womöglich anstecken lässt, sei "menschlich", so Schwartz. "Man kann nicht immer alles ausblenden."
"Mit Sicherheit nicht hilfreich"
Das gilt auch für die Tatsache, dass für die Zukunft des Vereins nach der von den Mitgliedern beschlossenen Satzungsänderung noch einiges offen ist. Saarbrückens Coach hält es für möglich, dass auch deswegen zuletzt ein paar Prozente gefehlt haben könnten, ohne dies als Ausrede nutzen zu wollen. "Jeder Arbeitnehmer macht sich Gedanken, wenn die Zukunft nicht sicher ist." Zumal beim FCS zum Saisonende fast 20 Verträge auslaufen. "Wenn du täglich Schlagzeilen wie 'Pulverfass Saarbrücken', 'Wie geht es weiter?', 'Lizenz in Gefahr' liest, ist das mit Sicherheit nicht hilfreich."
Dass es bei den Blau-Schwarzen unruhig ist, ist nicht ungewöhnlich. "Seitdem ich hier bin, ist immer etwas Unruhe, von Anfang an. Die Unruhe ist immer größer geworden, obwohl wir sportlich relativ gut geliefert haben bis Samstag." Ein Sieg in Ingolstadt würde die Unruhe erstmal wieder etwas beruhigen. "Ich bin nach der Trainingswoche guter Dinge, weil die Mannschaft viel angenommen hat." Bekommen es die Saarländer auch auf den Platz? Mit welcher Marschroute der FCS die Partie angehen will, wollte Schwartz nicht verraten, ließ aber durchblicken: "Wir werden schon das eine oder andere anders machen."