Lockdown verlängert: Leere Ränge bis mindestens Anfang März

Wie erwartet haben Bund und Länder den mittlerweile seit November anhaltenden Lockdown bei Beratungen am Mittwoch bis zum 7. März verlängert. Damit bleiben die Stadien auch weiterhin leer.

Zahlen deutlich gesunken

Zwar sind die Infektionszahlen deutschlandweit in den letzten Wochen bereits deutlich zurückgegangen, die angepeilte 7-Tage-Inzidenz von 50 ist allerdings noch nicht erreicht: Am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 64. Vor knapp vier Wochen lag die Inzidenz aber noch bei 134. Die Zeit bis März sei wegen der Mutationen nun "existentiell", wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend sagte. Die mutierten Viren könnten die Oberhand gewinnen. Wenn das nicht passiere, "wollen wir vorsichtig Öffnungen und Lockerungen beschließen, damit wir nicht in eine Wellenbewegung kommen." Zunächst sollen ab dem 1. März die Friseure wieder öffnen, weitere Lockerungen sollen erst ab einer "stabilen" Inzidenz von 35 folgen.

Dieser Wert galt im September und Oktober auch für eine Teilöffnung der Stadien. Von den Drittliga-Standorten liegt derzeit aber nur Rostock unterhalb der 35er-Grenze (28,7). Sollten die Zahlen in den nächsten Wochen weiter fallen, bestehet Hoffnung, dass möglicherweise ab April wieder vor Zuschauern gespielt werden könnte – zumindest vor einigen. Volle Stadien scheinen frühestens zu Beginn der neuen Saison möglich – sofern sich die Lage in den nächsten Monaten entscheidend verbessert.

Debatte um Sonderstatus für Geimpfte

Derweil sprach sich 1860-Sportchef Günther Gorenzel zuletzt dafür aus, geimpfte Fans schon bald wieder ins Stadion zu lassen: "Sport wird für die Fans und nicht für das Fernsehen betrieben." Deshalb wäre es wichtig, "wenn in der zweiten Hälfte des Frühlings die Menschen, die geimpft sind, wieder im Stadion zugelassen sind", so Gorenzel, der die angelaufenen Impfungen als "Licht am Ende des Tunnels" bezeichnete. Dem 49-Jährigen zufolge würden sich unter den Vereinen die Stimmen mehren, die geimpfte Fans wieder im Stadion wollen. "Das wäre ein wichtiges Signal für den gesamten Sport", sagte Gorenzel. Allerdings ist dem 1860-Sportchef auch klar: "Letztlich ist es eine Entscheidung der Politik".

Denn ob Geimpfte einen Sonderstatus genießen sollen, darüber ist in den letzten Wochen eine emotionale Debatte entbrannt. Der Deutsche Ethikrat etwa sprach sich gegen Sonderregeln für Corona-Geimpfte aus – nicht zuletzt aufgrund der Unsicherheit, ob Geimpfte andere Personen anstecken können. Ticketverkäufer Eventim hingegen hatte zuletzt angekündigt, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen – sobald sich jeder impfen lassen könne. Bislang wurden in Deutschland knapp 2,4 Millionen Menschen geimpft. Bis alle Menschen geimpft sind, die das wollen und können, wird es wohl noch einige Monate dauern. Entsprechend dürfte die Diskussion noch einige Zeit anhalten. Der Spielbetrieb in den Profiligen kann derweil trotz des Lockdowns weiterlaufen – den Hygienekonzepten sei dank. Andernfalls wären die finanziellen Verluste der Klubs noch deutlich höher. Die nächste Bund-Länder-Konferenz ist für den 3. März geplant.

   
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