Liga-Fortsetzung: Rummenigge nimmt DFB in die Pflicht
Die Befürworter einer Fortsetzung der unterbrochenen Drittliga-Saison haben höchst prominente Rückendeckung erhalten: Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge forderte vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) im Zusammenhang mit einer umfassenden Kritik am Verband eine schnellstmögliche Entscheidung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
"Wichtig, dass andere uns folgen können“
"Ich würde mich freuen, wenn der DFB seine Hausaufgaben macht“, zitiert die "Abendzeitung" Rummenigges Aussagen in einem Sky-Interview vor dem Bundesliga-Spiel des deutschen Meisters am Sonntag bei Union Berlin: "Bis heute steht noch nicht fest, wann die Frauen-Bundesliga und die 3. Liga den Spielbetrieb wieder aufnehmen können oder dürfen.“ Nach dem Re-Start in den beiden Bundesligen am zurückliegenden Wochenende sei aus Sicht der Bayern, deren U23-Mannschaft zur 3. Liga gehört, "jetzt wichtig, dass auch die anderen uns folgen können“.
Rummenigge zielte damit auf die seit Wochen anhaltenden Querelen in der 3. Liga wegen der umstrittenen Fortsetzung der Serie mit den noch ausstehenden elf Spieltagen und das seiner Meinung nach unzureichende Krisenmanagement des DFB. Erst am vergangenen Freitag hatte der DFB seine Pläne für einen Wiederbeginn der 3. Liga am 26. Mai verworfen, zugleich aber einen neuen Termin für den Re-Start nahe an diesem Datum ins Auge gefasst. Neben der Ablehnung einer Wiederaufnahme der Punktspiele durch mehrere Vereine stellen allerdings auch Vorgaben und Verbote der Politik in verschiedenen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Thüringen noch Hürden für einen Re-Start in Liga 3 dar.
Eigeninteresse ausgeschlossen
Rummenigges Haltung in der Drittliga-Diskussion bedeutet für die spielwilligen Vereine, zu denen auch Bayerns Nachbarn 1860 München und SpVgg Unterhaching zählen, nicht nur wegen des Gewichts des deutschen Branchenführers wichtige Unterstützung. Bayern II kann außerdem angesichts des verbotenen Aufstiegs (Lizenzklubs dürfen nur mit einer Mannschaft in den beiden höchsten Ligen vertreten sein) und durch den Vorsprung von neun Punkten auf die Abstiegszone anders als manchen anderen Klubs auch kaum theoretisch unterstellt werden, hauptsächlich aus Eigeninteresse eine Position einzunehmen.