Carl Zeiss Jena: Kwasniok verteidigt Pannewitz-Rauswurf

Nachdem sich Kevin Pannewitz am Sonntag zu seinem Rauswurf bei Carl Zeiss Jena geäußert hatte, verteidigt Trainer Lukas Kwasniok die Entscheidung nun – und kritisiert den 27-Jährigen.

Das Problem mit der Disziplin

"Sie wollten mich einfach loswerden", schimpfte Pannewitz in der "Bild" und sah sich ungerecht behandelt: "Es wird ja so dargestellt, als hätte ich im Urlaub hemmungslos gelebt, gefressen. Das ist völlig falsch." Nach eigenen Angaben sei er zwischenzeitlich krank gewesen und habe deshalb nicht an seiner Fitness arbeiten können. Eine Aussage, die Trainer Lukas Kwasniok erstaunt: "Ich muss sagen, dass ich noch nicht ganz so viele Menschen erlebt habe, die aufgrund einer Krankheit dann vermeintliche drei Kilo zunehmen", sagt er gegenüber "Sport1". Ohnehin hat der FCC-Coach Zweifel an Pannewitz' Begründung: "Den Urlaub konnte er jedenfalls antreten, der etwas weiter entfernt stattfand."

Dass der 27-Jährige wenig erfreut über die fristlose Kündigung ist, kann Kwasniok hingegen nachvollziehen: "Es gab mehrere Gespräche mit mir, deswegen ist natürlich eine gewisse Enttäuschung da." Auch über die Feiertage seien die Vereinsverantwortlichen mit Pannewitz in Kontakt gewesen, "um ihn nochmal darauf hinzuweisen, dass er in guter Form zurückkommen soll." Ohne Erfolg, wie Kwasniok feststellen musste: "Jena hat Kevin diese große Chance nochmal ermöglicht. Er hat sie eine Zeitlang genutzt, und jetzt ist er leider wieder in alte Verhaltensmuster verfallen. Offensichtlich hat er da eine Schwäche für, da kann ich ihm dann nicht mehr helfen." Das Fazit des 37-Jährigen: "Kevin hatte in Bezug auf die Gesamtdisziplin eines Profis Probleme."

"Können uns nicht nur um einen Spieler kümmern"

Um diese in den Griff zu bekommen, wäre wohl viel Zeit notwendig gewesen. Zeit, die Kwasniok aber nicht hat: "Wir Verantwortliche können uns nicht 24 Stunden nur um einen Spieler kümmern." Als Trainer sei es "ganz wichtig", sich vor allem um die Mannschaft zu kümmern, den Spielern im Kollektiv gerecht zu werden und nicht nur 80 Prozent Zeit in einen Profi zu investieren. "Das wäre den anderen Jungs gegenüber einfach nicht fair", betont der FCC-Coach, der Anfang Dezember die Nachfolge von Mark Zimmermann antrat. "Ich glaube, dass er schon viele Chancen von meinen Trainerkollegen bekommen hat."

Eine Rückkehr des 27-Jährigen schließt er aus: "Ich weiß nicht, wie das arbeitsrechtlich ausgehen wird (Pannewitz klagt gegen seine Kündigung; Anm. d. Red.). Aber rein sportlich macht das keinen Sinn." Die Mannschaft habe auf den Rauswurf des 27-Jährigen jedenfalls erleichtert reagiert, berichtet Kwasniok. "Dass ich ihm wünsche, nochmal einen anderen Klub zu finden, steht außer Frage", so der Übungsleiter. "Aber es liegt nur in seinen Händen." Findet Pannewitz bis zum Ablauf der Transferperiode am 31. Januar keinen neuen Verein, ist er mindestens bis zum Sommer vereinslos.

   

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