Krämer nach Pleite: "Mit elf Spielern verlieren wir niemals"

Fünf Niederlagen aus den letzten sieben Spielen: Nach dem guten Saisonstart zeigt der Trend beim KFC Uerdingen derzeit deutlich nach unten, in Osnabrück kassierte der Aufsteiger am Montag bereits die dritte Pleite in Folge. Den Knackpunkt hatte ein enttäuschter Stefan Krämer nach Spielende schnell ausgemacht. Zudem haderte er mit der Kartenverteilung des Unparteiischen.

Umstrittener Platzverweis

Als Schiedsrichter Daniel Schlager die Nachspielzeit anzeigte, trennten den KFC Uerdingen nur noch drei Minuten von einem Punktgewinn beim Tabellenführer – doch es kam anderes. Bei der letzten Aktion des Spiels, einem langen Ball des VfL Osnabrück in den Strafraum, riss Manuel Konrad die Hände nach oben, bekam den Ball an den Arm, sodass es Elfmeter für den VfL gab. Marcos Alvarez schickte René Vollath anschließend in die falsche Ecke und entriss dem KFC damit den Punkt. Dass der Elfmeter berechtigt war, daran ließ Trainer Stefan Krämer auf der Pressekonferenz nach Spielende keinen Zweifel: "Da müssen wir nicht drumherum reden."

Als Knackpunkt hatte der KFC-Coach im Gespräch mit dem Vereinsradio derweil eine andere Szene ausgemacht: Die gelb-rote Karte für Maximilian Beister in der 66. Minute. "Wir haben für jedes Foul relativ schnell Gelb bekommen", war Krämer mit der Karten-Verteilung des Unparteiischen (7:1) nicht einverstanden. "Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis wir Gelb-Rot sehen." Laut dem Uerdinger Trainer habe sich der Schiedsrichter ohne Not zu sehr unter Druck gesetzt, "weil er Gelb für Fouls gezeigt hat, die keine waren." Gemeint war auch Szene mit Beister, als er Gegenspieler Felix Agu zwar zu Fall brachte, dabei jedoch kein gelbwürdiges Foulspiel beging. Zu dieser Einschätzung kommt auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati in seiner Analyse (wird um 12 Uhr veröffentlicht) und spricht daher von einer Fehlentscheidung.

Krämer macht Mannschaft keinen Vorwurf

Bitter für den KFC Uerdingen, der anschließend 25 Minuten lang in Unterzahl spielen musste. Es war der zweite Tiefschlag für den KFC Uerdingen, der kurz zuvor bereits den Ausgleich hinnehmen musste. "Da haben wir geschlafen", haderte Stefan Krämer beim Treffer von Tim Danneberg nach einem Freistoß mit der Zuordnung seiner Mannschaft (63.). "Ärgerlich, dass wir nicht länger in Führung geblieben sind." Und dennoch: Auch mit einem Mann weniger habe der Aufsteiger "alles reingeknallt", wie Krämer befand – bis zur Nachspielzeit: "Wir haben den Ball im Zentrum, verlieren ihn aber zu leicht. Das müssen wir besser verteidigen", beschrieb der KFC-Coach die Szene in der dritten Minute der Nachspielzeit, die zum Elfmeter führte. "Dadurch hat sich die Mannschaft um den einen verdienten Punkt gebracht."

Es war eine überaus ärgerliche Niederlage für die Krefelder und dennoch machte Krämer seiner Mannschaft keinen Vorwurf: "Sie haben sich zu 100 Prozent an das gehalten, was ich von ihnen wollte." Im Vergleich zur Pleite gegen Lotte sah Krämer eine "ganz klare Leistungssteigerung" und war überzeugt: "Mit elf Spielern verlieren wir niemals." Daher stand für den 51-Jährigen fest: "Wenn wir weiter so auftreten, holen wir auch wieder Punkte." Jetzt gelte es, noch enger zusammenzurücken und noch mehr zu arbeiten. "Dann drehen wir das Ding wieder in die andere Richtung". Dass es nach der dritten Niederlage in Folge und dem Abrutschen auf den siebten Tabellenplatz rund um den ambitionierten Aufsteiger nun ungemütlich wird, war Krämer bewusst. "Aber ich stehe mit allem was ich habe vor der Mannschaft", betonte der Krefelder Trainer und sagte abschließend: "Das sind Niederlagen, die sehr ärgerlich sind und extrem weh tun – aber das ist Fußball."

"Im Rückspiel knallt es richtig"

Auch Christopher Schorch, der in der 56. Minute den zweitenzeitlichen Führungstreffer erzielt hatte, befand am "Telekom"-Mikrofon: "Fußball ist manchmal brutal." Genau wie Krämer, der die Niederlage aber nicht am Schiedsrichter festmachen wollte, haderte auch Schorch mit dem Fingerspitzengefühl des Unparteiischen, der bei Nachfragen mit gelben Karten gedroht habe: "Wozu bin ich Spielführer einer Mannschaft, wenn ich nicht mit ihm reden kann"? Der Frust über die Pleite war dem 29-Jährigen sichtlich anzumerken. Dennoch blickte er bereits voraus und formulierte eine deutliche Ansage in Richtung des VfL: "Ich freue mich auf das Rückspiel – denn da knallt es richtig."

Zunächst geht es am kommenden Samstag aber mit einem weiteren Auswärtsspiel in Braunschweig weiter. Eine Niederlage beim Tabellenschlusslicht wird sich der Aufsteiger jedoch nicht erlauben können – sonst könnte es auch für Stefan Krämer eng werden.

   
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