"Kotzt einen an": 1860 München immer tiefer in der Krise

Geführt, aber dennoch verloren: Beim 1:2 in Ingolstadt kassierte 1860 München am Samstag die vierte Pleite in Folge und rutscht immer tiefer in der Krise. Der Frust war groß – zumal die Löwen zum Oktoberfest-Start erneut eine Führung aus der Hand gaben.

Nach Führung zu passiv geworden

Egal, wohin die Blicke nach Spielende gingen, überall gab es bei den Löwen frustrierte Gesichter. Kein Wunder, hatte doch eine 1:0-Führung wieder mal nicht zum Sieg gereicht – und das bereits zum dritten Mal in den letzten vier Spielen, die allesamt verloren gingen. "Wir bringen uns wieder selbst in Schwierigkeiten", wird Kapitän Jesper Verlaat bei "dieblaue24" zitiert und war bedient: "Es kotzt einen an." Dabei sei 1860 gut in die Partie gekommen, habe Ingolstadt in Schwierigkeiten gebracht und habe "fast gar nichts zugelassen", wie Trainer Maurizio Jacobacci bei "MagentaSport" befand. "Leider haben wir vor der Pause nicht das 2:0 geschossen", nachdem Julian Guttau die Löwen nach 23 Minuten verdient in Führung gebracht hatte.

Im zweiten Durchgang hätte es seine Mannschaft nicht verstanden, den Ball laufen zu lassen, monierte der Löwen-Coach. "Dann haben wir den grob fahrlässigen Fehler gemacht. Es war überhaupt nicht nötig, den Ball nach hinten zu spielen. Das darf uns nicht passieren", kritisierte er die Aktion von Tim Rieder, der bei seinem Comeback nach siebenmonatiger Verletzungspause das 1:1 mit einem Fehlpass verschuldet hatte (58.). "Ab da hatten wir keinen Zugriff mehr." Eine Viertelstunde vor Schluss kassierte der TSV dann das 1:2 – und wieder sah die Hintermannschaft nicht gut aus. "Das darf einfach nicht passieren", bemängelte Jacobacci und befand, dass sein Team im zweiten Durchgang "zu passiv" gewesen sei.

"Einfach zu wenig"

Doch warum? "Ich kann es mir nicht erklären", sagte Guttau. "Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Mit so einer Führung musst du Rückenwind mitnehmen, doch danach klingt alles ab. Daran müssen wir schnell daran arbeiten." Am Ende sei es "einfach zu wenig" gewesen. "Dann bekommen wir die Quittung." Jacobacci forderte derweil, dass seine Mannschaft "mehr Persönlichkeit an den Tag legen" müsse, um eine Führung auch mal über die Zeit zu bringen. "Wir haben uns wieder selbst bestraft."

Die Folge: Mit nur sechs Punkten aus sechs Spielen rangieren die Löwen als 16. nun unmittelbar vor den Abstiegsplätzen und stehen nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem VfB Lübeck über dem Strich. "Wir müssen daraus lernen und gegen Halle den nächsten Schritt setzen", gab Verlaat die Richtung vor. Beim Halleschen FC müssen nächsten Samstag drei Punkte her. Andernfalls könnte es auch für Jacobacci allmählich eng werden, denn bislang hat der 60-Jährige kein Rezept dafür gefunden, wie seine Mannschaft nach einer Führung nicht einbricht

   

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