Koschinat vor Pokalderby: Kein Spiel David gegen Goliath

Als Titelverteidiger und Drittligist ist Rot-Weiss Essen auf dem Papier der Favorit. Doch das Zweitrundenspiel im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen ist für RWE-Trainer Uwe Koschinat ein "absolutes Hammerlos", wie er im Mediengespräch vor der Partie sagte. Ein Duell der Marke David gegen Goliath erwarte er nicht.
"Schon ein absolutes Hammerlos"
Rund ein halbes Jahr ist es her, da standen sich Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen schonmal im Niederrheinpokal gegenüber. Damals war es das Halbfinale. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Samstag erinnerte sich Koschinat zurück: "Ich habe noch die Bilder vor Augen, wie wir uns knapp und mit Glück durchgesetzt hatten". 2:1 siegte RWE damals, "weil wir ein paar magische Minute hatten, in denen wir das Spiel drehen konnten". Dementsprechend "haben wir zu diesem frühen Zeitpunkt schon ein absolutes Hammerlos erwischt", so Koschinat.
Auch, weil "wir RWO in einer sehr gefestigten Situation erwischen. Es sind aktuell nicht die Stoppelkamps oder Mühlings, die eine große Rolle einnehmen, sondern Spieler, die man vor der Saison nicht auf dem Zettel hatte". Fünf Spiele habe sich der 54-Jährige genauer angesehen und konnte dabei "keine Nische beobachten". Ein kompaktes Verteidigen und Kontern, wie man es normalerweise in einer Begegnung zwischen zwei Vereinen unterschiedlicher Ligen erwartet – damit rechnet er nicht: "Ich gehe davon aus, dass sie mannorientiert agieren und versuchen werden, uns früh zu packen". Deshalb sei klar: Es werde keine Partie der Marke David gegen Goliath.
Drahtseilakt zwischen Emotionen und kühlem Kopf
Wenig verwunderlich werde auch das Stadion eine große Rolle spielen. "Wie emotional dieses Spiel ist und was die Zuschauer auslösen können", das wisse man. Deshalb ist der Auftrag an seine Mannschaft klar: "Ich erwarte, dass wir von der ersten Sekunde diese Atmosphäre aufsaugen und nicht nur dagegenhalten, sondern auch den Rhythmus vorgeben und den Funken auf unsere Fans überspringen lassen." Vor allem komme es darauf an, Emotion und Brisanz in einem richtigen Maß zu leben. "Wir müssen auch den kühlen Kopf bewahren und dürfen es nicht zu einem Nervenspiel machen".
Sportlich kann Koschinat wieder auf Kaito Mizuta zurückgreifen, der "planmäßig aus Japan zurückkam und seine Themen dort erledigen konnte". Mit ihm habe Koschinat sehr lange gesprochen, ob er direkt für Einheiten mit der Mannschaft bereit sei, was er bejahte. Seine guten Leistungen dort zeigten schließlich, "dass er in einer sehr positiven Phase ist". Ebenfalls zum Spieltagskader gehören wird Klaus Gjasula, der in der Liga gesperrt ist. Dagegen fallen Jaka Cuber Potocnik und Michael Schultz aus. Letztgenannter hat eine Bauchmuskelverletzung – an einer Stelle, "die schwierig ist zu behandeln". Bei ihm wolle man keinen Rückschlag riskieren. Anstoß ist am Samstag um 14 Uhr.