Koschinat über Unruhe im Stadion: "Das wäre totaler Blödsinn"
Beim 2:1 gegen Schweinfurt feierte Rot-Weiss Essen den vierten Heimsieg in Folge und bleibt damit ganz oben dran. Dass es im Stadion zwischendurch mal unruhiger wurde, nahm Trainer Uwe Koschinat den Fans nicht übel. Im Gegenteil: Nach Spielende bedankte er sich beim Anhang.
Unruhe? "Muss man auch mal aushalten"
Eigentlich hatte RWE in der ersten Halbzeit alles im Griff und war durch Müsel nach 35 Minuten auch in Führung gegangen, kassierte aber kurz vor der Pause den Ausgleich und rannte nach dem Seitenwechsel lange an. Das drückte auf die Stimmung im Stadion, zwischenzeitlich wurde es auch etwas unruhiger. Kein Wunder, war ein Heimsieg gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten doch fest eingeplant. Entsprechend nahm Trainer Uwe Koschinat den Anhängern die Unruhe auch nicht übel.
"Ich werde den Fans hier an der Hafenstraße nichts vorschreiben. Das wäre totaler Blödsinn", sagte er bei "MagentaSport" und verwies auf die Rückrunde der letzten Saison, als die Anhänger das Team "so sehr getragen" hatten. Entsprechend gehöre es dazu, die Unruhe auch mal auszuhalten. "Es war der Anspruch aller, hier einen Sieg zu holen. Und wenn du von außen das Gefühl hast, ich habe auch als Fan gerade nicht so den Einfluss, dann wird es eben auch mal ein bisschen unruhiger. Aber ich denke, das haben wir gemeinsam wieder sehr, sehr gut hingekriegt."
Am Ende überwog für Koschinat die Tatsache, dass die Fans das Team in den letzten Minuten "so abgefeiert" habe, "als sei es ein Spiel gegen eine absolute Topmannschaft. Das signalisiert mir, dass die Menschen total geschlossen hinter uns stehen und dass sie einfach nur diese große Hoffnung haben, weiter oben dran zu sein." Das hat RWE mit dem vierten Heimsieg in Folge geschafft. "Ich finde, das ist eine gute Serie, die wir aktuell spielen. Vor allem zuhause. Natürlich wünscht man sich, gegen den Tabellenletzten einen leichteren Sieg zu holen. "Auf der anderen Seite kann ein solcher ja heute auch sehr, sehr viel für das Gruppengefühl geben."
Koschinat über Janssen: "Tut ihm unfassbar gut"
Kritisch merkte Koschinat indes an, dass sein Team mehr aus den Standardsituationen hätte machen müssen und Glück bei den Aluminiumtreffern gehabt habe. Zudem fehlte ihm die "absolute Galligkeit". Dass am Ende dennoch drei Punkte zu Buche standen, war dem eingewechselten Marek Janssen zu verdanken, der in der 70. Minute das 2:1 erzielte. "Das Jokertor war entscheidend. Ihm tut das unfassbar gut, jetzt ist er drin in dieser Saison", lobte Koschinat den Stürmer, der aus mehreren Verletzungen kommt. Dieser wiederum zeigte sich überglücklich und berichtete, dass Koschinat ihm mitgegeben habe, aus jeder Lage zu schießen. "Ich bin beim Tor in der Situation drin geblieben und hatte einen starken Abschluss. Nicht viel nachdenken, einfach draufhalten", sagte Janssen über seinen Treffer.
Unter dem Strich stehe "kein unverdienter Sieg", wie Koschinat befand. Vier Heimsiege in Folge seien eine "starke Statistik", so der 54-Jährige. "Es war schwerste Arbeit. Aber wir hatten nie davon geredet, dass das leicht wird." Der Favoritenrolle sei RWE in vielen Phasen gerecht geworden, "aber noch nicht mit der Souveränität". Als Tabellenfünfter ist Essen nun punktgleich mit dem Dritten aus Verl, selbst zu einem direkten Aufstiegsplatz sind es nur drei Zähler. Um weiter ganz oben dranzubleiben, soll am nächsten Samstag auch in Ingolstadt wieder ein Sieg her.