Kontaktverbot verlängert – Geisterspiel-Entscheidung vertagt
Wie erwartet haben sich Bund und Länder am Donnerstag auf eine Verlängerung des Kontaktverbots bis (mindestens) zum 10. Mai verständigt. An ein reguläres Training ist damit weiterhin nicht zu denken, auch der geplante Re-Start der Saison wird sich verzögern. Ob Geisterspiele genehmigt werden, ist weiterhin offen.
Kontaktverbot bis 10. Mai
Kann ab Montag wieder regulär trainiert werden? Die Antwort darauf lautet: nein. Durch die Verlängerung des Kontaktverbots bis zum 10. Mai darf der Ball maximal in Kleingruppen rollen – das ist derzeit bei zwölf Drittligisten der Fall. Magdeburg, Münster, Großaspach, Chemnitz, Jena, Mannheim, Zwickau und Halle dürften aufgrund der Verordnungen innerhalb ihres Bundeslandes wohl auch weiterhin die Hände gebunden sein, was ein Training in Kleingruppen angeht.
Weil frühestens am 11. Mai bundesweit wieder in voller Mannschaftsstärke trainiert werden kann, ist der zuletzt im Raum anvisierte 16. Mai für einen Re-Start nicht mehr haltbar. Ausgehend von dem Wunsch vieler Klubs, mindestens zwei, besser drei Wochen regulär zu trainieren, könnte der Ball frühestens Ende Mai wieder rollen. Das erhoffte Saisonende am 30. Juni dürfte damit wohl ebenfalls nicht mehr realisierbar sein. Schon beim Start am 16. Mai wären fortlaufend Englische Wochen nötig gewesen, um die Saison inklusive der Relegation bis Ende Juni abschließen zu können. Eine Verlängerung bis in den Juli scheint für ein reguläres Saisonende nun unumgänglich. Allerdings haben sich bereits mehrere Klubs – darunter Kaiserslautern und Meppen – dagegen ausgesprochen – vor allem aufgrund vertragsrechtlicher Probleme.
Geisterspiele? Entscheidung wohl am 6. Mai
Ohnehin ist unklar, ob überhaupt ohne Zuschauer gespielt werden darf. Zwar hatten das Bundesarbeitsministerium in Sachen Arbeitsschutz sowie die Sportministerkonferenz (SKM) unter der Woche grundsätzlich grünes Licht gegeben, doch Bund und Länder vertagten die endgültige Entscheidung darüber auf den 6. Mai. Falls Geisterspiele genehmigt werden sollten, dann wohl zunächst in den beiden Bundesligen. Sollte sich das von DFL und DFB vorgestellte hygenische Konzept bewähren, könnte es auf weitere Wettbewerbe und Profi-Ligen ausgeweitet werden, ließ die SKM zuletzt durchblicken. "Das Verhalten der Fans wird damit sicherlich eine entscheidende Rolle spielen, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann oder nicht“, sagte Anja Stahmann als Vorsitzende der Konferenz.
Klar ist aber: Auch wenn Bund und Länder grundsätzlich grünes Licht geben sollten: Die Entscheidung, ob Spiele ohne Fans tatsächlich durchgeführt werden können, treffen am Ende die örtlichen Gesundheitsbehörden. Aus Halle, Jena und Magdeburg gab es diesbezüglich bereits ablehnende Stimmen. Die Stadt Halle lehnt Geisterspiele ohne einen Umbau des Stadions gänzlich ab. Und somit scheint offen, ob überall gespielt werden könnte. Falls der Spielbetrieb nicht wieder aufgenommen werden kann, könnte der DFB-Bundestag am 25. Mai über den Abbruch entscheiden. Für eine Fortführung der Spielzeit reicht dagegen ein Beschluss von Präsidium oder Vorstand – falls es grünes Licht aus der Politik gibt.