"Komplett vermeidbar": 1860 kommt Abstiegszone immer näher

Auch im ersten Spiel nach der Trennung von Maurizio Jacobacci konnte der TSV 1860 München seine Talfahrt nicht stoppen. Stattdessen setzte es beim 0:2 in Bielefeld die fünfte Niederlage in den letzten sechs Partien, wodurch die Löwen nur noch drei Punkte vor der Abstiegszone stehen. Interimscoach Frank Schmöller war bedient.

"Zwei komplett billige Gegentore"

In Überzahl, nachdem Bielefelds Großer in der 64. Minute für eine Notbremse gegen Schröter die rote Karte gesehen hatte, kam 1860 nochmal auf. Doch weil Kersken im Arminia-Tor mehrfach überragend hielt, Starke einen Freistoß knapp vorbeisetzte und Guttau nur den Innenpfosten traf, blieben die Löwen im vierten Pflichtspiel hintereinander ohne Tor – und ohne Punkte. Interimscoach Frank Schmöller war nach Schlusspfiff bedient: "Wir verlieren ein Spiel, das wir definitiv nicht verlieren brauchen", schimpfte er bei "MagentaSport".

Einerseits verwies der 57-Jährige damit auf das fehlende Abschlussglück, anderseits aber auch auf das Abwehrverhalten bei beiden Gegentoren. Erst verloren die Löwen im Aufbauspiel den Ball und liefen dadurch in einen Konter, der zum frühen 0:1 führte (12.), dann trat Kapitän Jesper Verlaat am Ball vorbei und ermöglichte damit das 2:0 der Bielefelder nach 24 Minuten. "Wir kassieren zwei komplett billige Gegentore", ärgerte Schmöller sich und befand, dass das 0:2 seiner Mannschaft das Genick gebrochen habe.

Schröter legt Finger in die Wunde

Da half es auch nichts mehr, dass die Löwen nach der Pause, und wie erwähnt vor allem in Überzahl, besser im Spiel waren. "Immer nur eine gute Halbzeit reicht nicht", legte Morris Schröter den Finger in die Wunde. Schließlich war es nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass 1860 die Leistung nicht über 90 Minuten auf den Platz bekam. "Irgendwas fehlt derzeit immer." So wie auch in der 21. Minute, als Starke völlig frei vor dem Tor das Kunststück vollbrachte, den Ball aus fünf Metern über den Kasten zu setzen. "Wenn du solche Dinger nichts machst …", zeigte sich Schröter resigniert. Die Gegentore auf der anderen Seite mit der aktuellen Verunsicherung begründen, wollte er aber nicht. "Das hat damit nichts zu tun."

Immerhin: Die Leidenschaft stimmte an diesem Sonntagnachmittag, was auch Schmöller positiv hervorhob: "Wir haben uns nie aufgegeben, sondern haben immer weitergemacht." Wenn auch ohne Erfolg. Dennoch könne man auf die zweite Halbzeit "grundsätzlich aufbauen", wie Schröter betonte. Gleichzeitig muss allerdings am Torabschluss gearbeitet werden. Wie genau, darauf wusste Schmöller unmittelbar nach der Partie noch keine Antwort. "Ich muss das Spiel jetzt erstmal sacken lassen. Das ist schwer für mich, denn diese Niederlage war komplett vermeidbar." Viel Zeit für die Aufarbeitung bleibt allerdings nicht, bereits am Mittwoch geht es zum Kellerduell nach Mannheim. Der Waldhof ist (bei einem Spiel mehr) auf dem ersten Abstiegsplatz stehend auf drei Punkte und acht Tore an die Löwen herangerückt. Verlieren verboten heißt das Motto – andernfalls drohen überaus ungemütliche Weihnachten an der Grünwalder Straße.

   

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