Kommentar: Saarbrücken – Dem Gegner auf den Füßen stehen

Neuzugang Kim Falkenberg klingt ratlos, als er versucht, die derzeitige Situation beim 1. FC Saarbrücken zu beschreiben – hatte doch nicht nur er einen besseren Saisonstart erwartet. In bislang fünf Ligaspielen kamen die Blau-Schwarzen auf lediglich vier Punkte. Zu der enttäuschenden Bilanz erklärte der Verteidiger zuletzt: „Wir sollten uns fragen, warum wir in der Liga bis jetzt noch nicht über 90 Minuten unsere konstante Leistung abrufen konnten, die wir von uns selbst erwarten.“ Nach dem bisherigen Verlauf ist beim FCS nun Ernüchterung eingetreten. Dabei schien der „vorsichtige Optimismus“ in Sachen Aufstieg vor Rundenbeginn nicht einmal unbegründet. Ein erhöhter Etat und hoffnungsvolle Neuzugänge ließen eine Änderung der sportlichen Perspektive zu.

Ziele sollten nur intern formuliert werden

Dass diese tatsächlich besteht, stellte die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Werder Bremen unter Beweis. Die dabei gezeigte Leistung wollen einige der Beteiligten jedoch z. B. aufgrund der Pokalatmosphäre gesondert sehen. An dem Potential, das der FCS an diesem Tag offenbart hat, ändert sich mit dieser Annahme jedoch nichts. Deshalb stellt sich nicht nur Falkenberg die Frage, woran es liegt, dass die Mannschaft ihr Leistungsvermögen so unregelmäßig abruft. Über die Antwort darauf können bestenfalls Spekulationen angestellt werden, die jedoch für Außenstehende letztlich ergebnislos bleiben. Als Orientierung bleibt das große Erfolgserlebnis gegen Bremen. Möglicherweise haben gerade die fehlenden Erwartungen dazu geführt, dass die Mannschaft so befreit aufgespielt hat. Schaut man auf die weiteren jüngeren Erfolge des FCS, etwa den Aufstieg in die dritte Liga oder längere Siegesserien, war es auch dort das Tiefstapeln, das die Blau-Schwarzen am Weitesten gebracht hat. Auch wenn ein höherer Etat entsprechende Ziele erreichbar erscheinen lässt, kann es ausreichen, diese lediglich intern zu formulieren. Und auch wenn die Punkteausbeute bislang nicht hoch ist, kann dies ebenso wie der Sieg gegen Bremen zum Wachstum der Mannschaft beitragen. Dies umzusetzen, ist Aufgabe von Trainer Jürgen Luginger. Auf diesem Hintergrund sollte unabhängig von der Verletztenliste und anderen Faktoren für jeden Profi des FCS die Frage erlaubt sein, was dagegen spricht, einfach jedem Gegner so giftig auf den Füßen zu stehen wie Werder Bremen.

FOTO: Dieter Schmoll

   

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