Kickers rutschen ans Tabellenende – Fans singen Weihnachtslieder
Die Stuttgarter Kickers galten zu Saisonbeginn als Aufstiegskandidat, da sie in der Vorsaison den vierten Platz belegten und zu den spielstärksten Teams der Liga zählten. Doch anders als von den Fans erhofft, läuft in dieser Spielzeit wenig zusammen. Der großen Erwartungshaltung im Umfeld konnte die Mannschaft nicht gerecht werden und jetzt zählt für den Tabellenletzten nur noch der Klassenerhalt.
Es war irgendwie ein gewohntes Bild am vergangen Samstag, als die Spieler der Stuttgarter Kickers nach der 0:2-Niederlage gegen Bremen II mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen. Es war die sechste Niederlage im heimischen Gazi-Stadion in Folge, denn auch der (zuvor) Tabellenletzte aus Bremen durfte bei den Schwaben die volle Punktzahl mitnehmen. Auch wenn die Kickers nach der Halbzeit Pech hatten, als der Ausgleich einfach nicht fallen wollte, war es am Ende eine verdiente Niederlage.
Gegen alle U23-Teams verloren
Dass man nach der Pleite gegen Bremen II nun Tabellenletzter ist, hätte vor der Saison wohl niemand erwartet. Ebenso wenig, dass die Mannschaft mit erfahrenen Spielern wie Enzo Marchese, Manuel Fischer und Marc Stein gegen alle drei U23-Teams in der Hinrunde verliert. "Wir haben alle nicht erwartet, dass wir in der Tabelle so tief unten drin stehen. Allerdings haben wir vor der Saison nie vom Aufstieg geredet“, stellt Kapitän Marchese klar. Doch als Tabellenvierter der Vorsaison war das Saisonziel eigentlicht selbsterklärend. Die Fans haben zumindest erwartet, dass man um den Aufstieg mitspielt, so wie es bis zum neunten Spieltag der Fall war. Doch anschließend verloren die Stuttgarter ein Spiel nach dem anderen, meist aufgrund individueller Abwehrfehler. Die Fans unterstützten die Mannschaft trotzdem, auch nach desolaten Auftritten wie gegen Mainz II. Auch die bitteren Derby-Niederlagen gegen VfB Stuttgart II und Großaspach wurden hingenommen, ohne die Mannschaft auszupfeifen.
SVK-Fans singen Weihnachtslieder
Doch am vergangenen Samstag hatten die Fans genug von ihrem Team und wollten sich das Wochenende durch die Niederlage gegen den Tabellenletzten nicht vermiesen lassen. Statt ihre Mannschaft wie zu Beginn der zweiten Halbzeit anzufeuern, sang der SVK-Fanblock zum Spielende hin Weihnachtslieder. Was im ersten Moment noch lustig klingt, ist eigentlich die Höchststrafe für jeden Fußball-Spieler. "Die Fans kommen verständlicher Weise mit Erwartungen, wollen guten Fußball und uns siegen sehen. Sie zahlen Eintritt und haben das Recht ihren Unmut zu äußern", hat Marchese Verständnis für die Reaktion der Fans. Sein Teamkollege Gerrit Müller sieht das ein bisschen anders: "Die Fans können zwar mit dem Ergebnis unzufrieden sein, mit unserer Art und Weise Fußball zu spielen jedoch nicht.“ Dabei war das Spiel gegen den Tabellenletzten aus dem Norden alles andere als ein Fußball-Leckerbissen und die Bremer hatten nicht viel Mühe den 2:0-Sieg mit nach Hause zu nehmen. Diese Aussage zeigt, dass nun wohl nur noch der Klassenerhalt zählt. Dies im Übrigen mit fast der gleichen Mannschaft, die letzte Saison noch um den Aufstieg spielte.
